Meinung

Die Rechte der Roma

Der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy hat die Roma in Frankreich pauschal zum »Sicherheitsproblem« erklärt. Die gesamte Minderheit, nicht nur die in Frankreich lebenden Roma, hat er so stigmatisiert. Um von eigenen Problemen – einschließlich eines Korruptionsskandals und einer Abhöraffäre – abzulenken, und um rechte und rechtsextreme Wähler an sich zu binden, hat der Präsident offenkundig sowohl französisches als auch europäisches Recht verletzt. Sarkozy spielt mit der Gefahr rassistischer Gewalt und macht rechte Positionen hoffähig. Da ist es gut, dass Viviane Reding, die Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, jetzt eine mögliche Verletzung europäischer Verträge durch den französischen Staatschef überprüft. Niemals habe sie gedacht, sagte Reding, dass »Europa so etwas nach dem Zweiten Weltkrieg wieder mit ansehen« müsse. Damit hat sie die Ängste der Minderheit angesprochen, bei der die Erfahrung des nationalsozialistischen Völkermordes dauernd gegenwärtig ist. Dafür, dass die Europäische Kommission hier ihre Stimme erhebt, sind wir ihr außerordentlich dankbar.

Der Autor ist Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma.

Meinung

Wenn deutsche Ex-Diplomaten alle antiisraelischen Register ziehen

Deutschland darf nicht länger schweigen? Eine Erwiderung von Daniel Neumann auf den vielsagenden »FAZ«-Gastbeitrag ehemaliger Botschafter

von Daniel Neumann  18.04.2025

Einspruch

Niemals vergessen!

Eva Umlauf will nicht hinnehmen, dass immer mehr Deutsche einen Schlussstrich unter die NS-Zeit ziehen möchten

von Eva Umlauf  18.04.2025

Meinung

Der verklärte Blick der Deutschen auf Israel

Hierzulande blenden viele Israels Vielfalt und seine Probleme gezielt aus. Das zeigt nicht zuletzt die Kontroverse um die Rede Omri Boehms in Buchenwald

von Zeev Avrahami  18.04.2025

Kommentar

Bis zuletzt wollte Mustafa A. aus Lahav Shapira einen Täter machen

Dem Täter tue es leid, dass sein Angriff »instrumentalisiert wird, um jüdischen Bürgern Angst einzuflößen«. Ein unverfrorener Satz

von Nils Kottmann  17.04.2025

Berlin

Drei Jahre Haft für Mustafa A.

Der Prozess gegen den Angreifer von Lahav Shapira ist am Donnerstag zu Ende gegangen. Das Amtsgericht Tiergarten ging von einem antisemitischen Motiv aus und sprach den Täter der gefährlichen Körperverletzung schuldig

 17.04.2025

Berlin

100 Strafverfahren nach Besetzung der Humboldt-Universität

Die Polizei ermittelt unter anderem wegen Hausfriedensbruch und Volksverhetzung. Während der Besetzung sollen Aktivisten mutmaßlich Urin aus einem Fenster geschüttet haben

 17.04.2025

Analyse

Kleinster gemeinsamer Nenner

Im Koalitionsvertrag von Union und SPD steht kaum Konkretes über Israel und den Kampf gegen Antisemitismus

von Michael Thaidigsmann  17.04.2025

Berlin

Weitere Zeugenvernehmungen im Prozess gegen Angreifer auf Lahav Shapira

Der Prozess gegen Mustafa A. am Amtsgericht Tiergarten geht weiter. Noch ist unklar, ob am heutigen Donnerstag das Urteil bereits gefällt wird

 17.04.2025

Sebnitz

»Keine Hakennasen«: Jobanzeige eines Dachdeckers sorgt für Empörung

Die Stadtverwaltung der sächsischen Kreisstadt hat gegen den Urheber einer Anzeige im Amtsblatt Strafantrag gestellt

 17.04.2025 Aktualisiert