Im Vorgehen gegen Antisemitismus aus dem rechten Spektrum machen die deutschen Behörden nach Worten des israelischen Botschafters Ron Prosor eine gute Arbeit. Aus dieser Richtung werde Hass gegen Juden offen ausgelebt, und der Antisemitismus sei daher leichter zu erkennen, sagte Prosor im Interview der »Augsburger Allgemeinen«.
»Mit dem Antisemitismus von links wird es schon schwieriger, er wird schleichend salonfähig und tarnt sich häufig mit dem Hinweis auf die Freiheit der Presse, der Meinung oder der Kunst«, erklärte der Botschafter. In dem Zusammenhang erinnerte er an den Eklat rund um die vergangene Kasseler Kunstausstellung documenta und die Debatte um die jüngsten Auftritte des Musikers Roger Waters in Deutschland.
Muslimischer Antisemitismus sei beispielsweise bei bestimmten Aktionen in Berlin-Neukölln zu sehen. »Generell ist jede Art von Antisemitismus gefährlich für die deutsche Gesellschaft. Eine Gesellschaft, die Hetze gegen Minderheiten billigt, tritt ihre Werte mit Füßen«, betonte der Botschafter. kna