Meinung

Die große Mauer

Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten.» Kennt Hosni Mubarak diese legendäre Lüge Walter Ulbrichts? Wohl kaum. Und selbst wenn, wäre Ägyptens Staatschef, seines Zeichens ebenso wie der einstige DDR-Obere alles andere als ein lupenreiner Demokrat, sicherlich klug genug, den Satz nicht zu wiederholen. Denn Kairo errichtet derzeit – gewissermaßen im Schatten des ersten Jahrestags der israelischen Militäroperation «Gegossenes Blei» – an der Grenze zum Gasastreifen einen unterirdischen Wall aus Stahl. Die Rohre sollen bis in 20 Meter Tiefe reichen und so den Waffenschmuggel unterbinden: Durch Hunderte Tunnel im sandigen Boden gelangen nicht nur Lebensmittel, Benzin und Viagra nach «Hamastan», sondern auch Gewehre und Raketen. Nun kann sich Israel zwar glücklich schätzen, dass diesem gefährlichen Treiben ein Riegel vorgeschoben wird. Doch Jerusalem sollte sich nicht der Illusion hingeben, Ägyptens (wohl von den USA finanzierter) Mauerbau sei besonderem Wohlwollen gegenüber dem jüdischen Staat geschuldet. Mubarak geht es in erster Linie um seine Macht, die er zu Recht seit Jahren durch radikale Islamisten gefährdet sieht. Und einheimische Muslimbrüder machen gemeinsame Sache mit den Unruhestiftern der Hamas. Die schreien nun wegen der Metallwand Zetermordio, werden aber bezeichnenderweise von ihren arabischen Brüdern nicht erhört. Deren Angst vor den Extremisten reicht eben noch tiefer als die neue Mauer.

USA

Musk sorgt mit Hitlergruß-ähnlicher Geste für Aufsehen

Elon Musk ist Vorredner bei einer Veranstaltung zu Donald Trumps Amtseinführung. Bei Dankesgrüßen an die Trump-Wähler macht der Tech-Milliardär eine Geste, die viele schockiert

 20.01.2025

USA

Netanjahu zu Trump: »Die besten Tage liegen noch vor uns«

Der israelische Ministerpräsident hat dem neuen US-Präsidenten gratuliert und mit Lob überschüttet, doch es zeichnen sich auch Spannungen ab

von Nils Kottmann  20.01.2025 Aktualisiert

Amtsübergabe

Donald Trump kündigt »goldenes Zeitalter Amerikas« an

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gratulierte dem neuen US-Präsidenten kurz nach dessen Vereidigung

 20.01.2025

Berlin

Bundesarchiv: 75.000 Anfragen zur NS-Zeit im Jahr 2023

Zum 80. Jahrestag der Befreiung des NS-Vernichtungslagers Auschwitz zieht die Behörde eine Bilanz - und zeigt in einem Themenschwerpunkt wichtige Dokumente online

 20.01.2025

Antisemitismus

Klein warnt vor Organisation »Masar Badil«

Recherchen zufolge nahmen Aktivisten der Organisation auch an der Besetzung der Berliner Humboldt-Universität und Protesten vor dem Gebäude im Mai 2024 teil

 20.01.2025

Analyse

Der Schattenmann

Mohammed Sinwar gilt als der neue starke Mann der Terrororganisation Hamas. Und er trägt einen bekannten Namen

von Ralf Balke  20.01.2025

Berlin

Nach Besetzung durch Israelhasser: Rücktritt von Hochschulpräsidentin Bettina Völter gefordert

Die CSU-Abgeordnete Daniela Ludwig besteht auf Konsequenzen. Sie warnt vor »gewaltverherrlichenden Vermummten, die in Hochschulen einfallen und das Existenzrecht Israels infrage stellen«

 20.01.2025

Berlin

Wiederaufbau der Synagoge am Fraenkelufer: Architekten stehen fest

Nächstes Jahr könnte der Grundstein gelegt werden

 20.01.2025

Meinung

Wenn Freunde peinlich werden

Das Auswärtige Amt hat einem deutsch-israelischen Stand bei der Frankfurter Buchmesse eine Absage erteilt. Ein Armutszeugnis für Außenministerin Baerbock, findet unsere Redakteurin Ayala Goldmann

von Ayala Goldmann  20.01.2025