Deutschland unterstützt die Holocaustgedenkstätte Yad Vashem in Israel für weitere zehn Jahre finanziell. Das Bundeskabinett stimmte am Mittwoch der Fortsetzung eines entsprechenden Abkommens mit Israel zu. Demnach fließt in den Jahren 2022 bis 2031 weiterhin jeweils eine Million Euro.
Die Unterstützung der Gedenkstätte in Jerusalem sei Deutschlands besondere Verantwortung und Ausdruck der besonderen Beziehungen zu Israel, sagte Außenminister Heiko Maas (SPD). Yad Vashem sei Vorreiter und Vorbild in der Entwicklung der künftigen Erinnerungsarbeit, wenn Zeitzeugen eines Tages nicht mehr persönlich von den Schrecken der Schoah berichten könnten.
vertrag Deutschland unterstützt die Gedenkstätte auf Basis des Vertrags seit 2012. Mit dem Geld werden insbesondere die weltweite Suche, Erfassung, Digitalisierung und webbasierte Veröffentlichung von Dokumenten zum Holocaust und ein europaweites Fortbildungsprogramm für Pädagogen finanziert. Die Fortsetzung des Abkommens muss noch von beiden Seiten unterschrieben werden.
Wer einmal in Yad Vashem gestanden habe, in der »Halle der Namen«, unter den Fotos unzähliger Ermordeter, der wisse, dass jede Geschichte und jeder Name, die vor dem Vergessen bewahrt worden seien, uns zu Zeugen machten, schrieb Maas in einem Gastbeitrag für die »Bild«-Zeitung. »Zeugen für das, was war. Zeugen für das, was nie wieder sein darf.«
Der Außenminister appellierte zudem daran, aufzustehen, »wenn Jüdinnen und Juden heute wieder angegriffen werden auf unseren Straßen« oder »wenn blanker Antisemitismus sich als Israel-Kritik verkleidet«. Erinnern heiße heute, solidarisch zu sein mit Opfern und mutig gegenüber Tätern. kna