Vor dem Hintergrund zuletzt gestiegener Spannungen führen Deutschland, Frankreich und Großbritannien heute in Genf Gespräche mit dem Iran. Laut der iranischen Regierungssprecherin Fatemeh Mohadscherani stehen vor allem die Aufarbeitung der bilateralen Beziehungen sowie der Nahostkonflikt im Mittelpunkt.
Auch das umstrittene iranische Atomprogramm und eine mögliche Wiederaufnahme der Atomverhandlungen sollen demnach zur Sprache kommen.
Für Deutschland nimmt der Politische Direktor im Außenamt, Günter Sautter, teil. Aus dem Iran reist Vizeaußenminister Madschid Tacht-Rawantschi an. Aus Sicht westlicher Diplomaten geht es in Genf unter anderem darum, eigene Standpunkte darzulegen und eine Eskalation zu vermeiden.
Irans Belieferung Russlands mit Drohnen für den Ukraine-Krieg und seine Drohungen und Angriffe auf Israel tragen ebenso zu Spannungen mit dem Westen bei wie die iranische Herstellung von beinahe waffenfähigem Uran.
Das unter Wirtschaftssanktionen leidende Land strebt nach eigenen offiziellen Angaben nicht nach Nuklearwaffen und hat zuletzt im Atomstreit Zugeständnisse in Aussicht gestellt, die im Westen jedoch als unzureichend gesehen werden.
Teheran droht Israel seit Jahren mit Vernichtung. Sowohl direkt als auch über Proxies wie Hamas, Hisbollah und die Huthi attackiert der Iran den einzigen jüdischen Staat regelmäßig. Durch die Massaker der Hamas in Süd-Israel am 7. Oktober 2023 begann der aktuelle Krieg in Israel und Gaza, der sich seither auf andere Teile der Region ausgedehnt hat. dpa/ja