27. Januar

Deutscher Fußball gedenkt der Opfer des Holocausts

Vor dem Spiel von VfL Wolfsburg gegen den 1. FC Köln zeigen die Spieler vor Anpfiff ein Banner mit der Aufschrift »#WeRemember« zum internationalen Holocaust-Gedenktag. Foto: picture alliance/dpa

Am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus hat der deutsche Profifußball Zeichen gegen Antisemitismus gesetzt. Bei den Spielen in den Stadien, auf dem Trainingsplatz und bei anderen Veranstaltungen gedachten die Clubs und Fans am Jahrestag der Befreiung des früheren deutschen Konzentrationslagers Auschwitz an die Verbrechen der NS-Zeit. Angesichts des Terrorangriffs der islamistischen Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober und den zunehmenden Protesten gegen rechts in Deutschland finden die Aktionen diesmal unter dem Motto »Nie wieder ist jetzt!« statt.

»Der Erinnerungstag im deutschen Fußball ist inzwischen ein fester Bestandteil unseres Spielkalenders und setzt jedes Jahr ein klares, starkes Zeichen«, sagte Geschäftsführer Steffen Merkel von der Deutschen Fußball Liga. Am 27. Januar 1945 hatten sowjetische Truppen die Überlebenden des deutschen Vernichtungslagers Auschwitz befreit. Die Nazis hatten dort mehr als eine Million Menschen ermordet, überwiegend Juden. Seit 1996 wird das Datum in Deutschland als Holocaust-Gedenktag begangen, die Vereinten Nationen haben das Datum 2005 zum Gedenktag ausgerufen.

Unter anderem in den Bundesligastadien in Stuttgart, Augsburg und Sinsheim gab es am Samstagnachmittag vor dem Anpfiff Lautsprecherdurchsagen. »Gebt dem Antisemitismus keine Chance. Nie wieder ist jetzt«, hieß es beim Spiel des VfB Stuttgart gegen RB Leipzig. FC Bayern München beim FC Augsburg sagte der Stadionsprecher: »Antisemitismus hat beim FC Augsburg und in seinem Stadion keinen Platz.« Im Bremer Stadion riefen einige Fans »Nazis raus«, als sich die Mannschaften von Werder und dem SC Freiburg hinter einem Banner mit der Aufschrift »Nie wieder Krieg« versammelten. 

»In Gedenken an die sechs Millionen Jüdinnen und Juden, die im Holocaust ermordet wurden«, schrieb Borussia Dortmund am Samstag in einem Post auf X (vormals Twitter) zu einem Bild, das die Mannschaft mit einem Banner mit der Aufschrift »#WeRemember« zeigt.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

»Die Notwendigkeit, jährlich mit dem Motto »Nie wieder« am Tag der Befreiung des Konzentrationslagers in Auschwitz-Birkenau vor nunmehr 79 Jahren zu erinnern, zeigt sich derzeit deutlicher als in den Jahren zuvor«, schrieb Werder Bremen. »Die jüngsten Enthüllungen rund um die AfD führen uns vor Augen, dass in Deutschland wieder über Deportationen nachgedacht wird. Das ist schockierend.«

Hintergrund der derzeit vielen Kundgebungen in ganz Deutschland ist ein vom Medienhaus Correctiv publik gemachtes Treffen von Rechtsradikalen mit Politikern von AfD und einzelnen CDU-Mitgliedern in einer Potsdamer Villa. Zuletzt hatten zahlreiche Fußball-Proficlubs der 1. und 2. Bundesliga auf Demonstrationen gegen Rechtsextremismus aufmerksam gemacht. dpa

Landtagswahl

»Dann bin ich weg …«

Brandenburgs Ministerpräsident Woidke setzt alles auf eine Karte - wohl zum Missfallen von Kanzler Scholz

von Oliver von Riegen  20.09.2024

Hannover

Massive Störungen bei Vortrag einer 79-jährigen Israelin

Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen

 20.09.2024

Einspruch

Die Schöpfung bewahren

Nathalia Schomerus sieht auch die jüdische Gemeinschaft in der Pflicht, gegen die Klimakrise zu kämpfen

 20.09.2024

Berlin

Kai Wegner: Israelische Flagge vor Rotem Rathaus bleibt hängen

Der Regierende Bürgermeister macht klar: Ein »Genozid in Palästina« findet nicht statt

von Imanuel Marcus  20.09.2024

Interview

»Plötzlich war ich nur noch die Jüdin, die man loswerden will«

Sharon Spievak über antisemitische Anfeindungen an ihrer Hochschule

von Joshua Schultheis  20.09.2024

München

»Die große Masse sagt nichts gegen Judenhass«

Eine Kundgebung für eine Freilassung der Hamas-Geiseln soll die größte ihrer Art werden

von Imanuel Marcus  20.09.2024

Interview

»Die AfD will die Unregierbarkeit«

Gideon Botsch über die Landtagswahlen in Brandenburg, Zuwanderung und die Krise der Demokratie

von Michael Thaidigsmann  20.09.2024

USA

Trump: »Jüdisches Volk« hätte Mitschuld an Wahlniederlage

Der Kandidat: Die US-Wahlen seien »die wichtigsten in der Geschichte Israels«

von Imanuel Marcus  20.09.2024

Berlin

Prozess gegen gewalttätigen Pro-Terror-Demonstranten beginnt

Die Vorwürfe: Landfriedensbruch, gefährliche Körperverletzung und tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte

 20.09.2024