Erfurt

Deutlich mehr antisemitische Straftaten in Thüringen

Zieht Bilanz: Benjamin-Immanuel Hoff (Linke), Beauftragter für jüdisches Leben in Thüringen und die Bekämpfung des Antisemitismus Foto: dpa

In Thüringen gibt es einen deutlichen Anstieg rechtsextremistischer und fremdenfeindlicher Straftaten mit antisemitischen Bestrebungen. In den Monaten Januar bis September 2020 wurden von den Ermittlungsbehörden 67 entsprechende Verfahren geführt, wie nun aus dem in Erfurt veröffentlichten Bericht des Beauftragten für jüdisches Leben in Thüringen und die Bekämpfung des Antisemitismus, Benjamin-Immanuel Hoff (Linke), hervorgeht. Im selben Zeitraum des Vorjahres seien es 41 Ermittlungsverfahren gewesen.

In dem Ausmaß, wie tradierte antisemitische Einstellungen in der Gesellschaft zurückgingen, nähmen Zahl und Intensität der Straftaten gegen Juden und ihre Einrichtungen zu, sagte Hoff. Gerade mit Blick auf die Existenz und die Aktivitäten des Staates Israel ziehe sich Antisemitismus durch das gesamte politische Spektrum.

Antisemitismusbeauftragter Hoff begrüßt ausdrücklich die Einrichtung einer Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) im Land.

Dazu kämen Vorfälle, die unterhalb der Strafbarkeitsgrenze blieben. Vor diesem Hintergrund spielen aus Sicht des Beauftragten zivilgesellschaftlich erfasste Daten eine wichtige Rolle, trügen doch auch diese Vorfälle zur objektiven Bedrohungslage für Juden bei.

Hoff begrüßte ausdrücklich die Einrichtung einer Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) im Land. Die Stelle am Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft (IDZ) in Jena will ab Januar mit der Analyse ihr bekanntgewordener Vorfälle beginnen.

Es sei wichtig, die behördlich ermittelten Daten zu antisemitischen Straftaten mit den RIAS-Erkenntnissen abzugleichen, so Hoff. Dazu sei eine Studie in Vorbereitung, die im Mai 2021 veröffentlicht werden soll. epd

Berlin

Bundesarchiv: 75.000 Anfragen zur NS-Zeit im Jahr 2023

Zum 80. Jahrestag der Befreiung des NS-Vernichtungslagers Auschwitz zieht die Behörde eine Bilanz - und zeigt in einem Themenschwerpunkt wichtige Dokumente online

 20.01.2025

Antisemitismus

Klein warnt vor Organisation »Masar Badil«

Recherchen zufolge nahmen Aktivisten der Organisation auch an der Besetzung der Berliner Humboldt-Universität und Protesten vor dem Gebäude im Mai 2024 teil

 20.01.2025

Analyse

Der Schattenmann

Mohammed Sinwar gilt als der neue starke Mann der Terrororganisation Hamas. Und er trägt einen bekannten Namen

von Ralf Balke  20.01.2025

Berlin

Nach Besetzung durch Israelhasser: Rücktritt von Hochschulpräsidentin Bettina Völter gefordert

Die CSU-Abgeordnete Daniela Ludwig besteht auf Konsequenzen. Sie warnt vor »gewaltverherrlichenden Vermummten, die in Hochschulen einfallen und das Existenzrecht Israels infrage stellen«

 20.01.2025

Berlin

Wiederaufbau der Synagoge am Fraenkelufer: Architekten stehen fest

Nächstes Jahr könnte der Grundstein gelegt werden

 20.01.2025

Meinung

Wenn Freunde peinlich werden

Das Auswärtige Amt hat einem deutsch-israelischen Stand bei der Frankfurter Buchmesse eine Absage erteilt. Ein Armutszeugnis für Außenministerin Baerbock, findet unsere Redakteurin Ayala Goldmann

von Ayala Goldmann  20.01.2025

Berlin

Ron Prosor: »Notwendiger Pakt mit dem Teufel«

»Mörder mit Blut an den Händen« seien aus israelischen Gefängnissen freigelassen worden, so der israelische Botschafter

 20.01.2025

Berlin

Festnahmen nach israelfeindlicher Demonstration in Berlin

Mehrere Vergehen werden registriert, darunter das Skandieren verbotener antisemitische Parolen

 20.01.2025 Aktualisiert

USA

Trumps Amtseinführung: So läuft der Tag ab

Die Vereidigung des neuen US-Präsidenten wird begleitet von viel protokollarischem Pomp und folgt einem durchgetakteten Programm. Ein Überblick

 20.01.2025