Israel

»Der Terror der Hamas muss zerstört werden«

Alexander Dobrindt, CSU-Landesgruppenchef Foto: picture alliance/dpa

Der Chef CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Alexander Dobrindt, kommt gerade von einem Besuch in Israel zurück. Mit der Jüdischen Allgemeinen sprach er über den Krieg gegen den palästinensischen Terror und die Solidarität Deutschlands mit dem jüdischen Staat.

Herr Dobrindt, Sie waren am Wochenende in Israel. Mit welchen Eindrücken sind Sie zurückgekehrt?
Ich habe den zerstörten Kibbutz Be’eri besucht und dort mit Angehörigen und Opfern des brutalen Hamas-Angriffs vom 7. Oktober gesprochen. Der unglaubliche Hass, der Terror und die Barbarei, die über die friedlichen Einwohner von Be’eri hereingebrochen sind, ist deutlich spürbar und massiv bedrückend. Zugleich habe ich in Israel erlebt, wie wichtig für die Menschen jetzt Solidarität und Unterstützung gerade auch aus Deutschland sind. Wir wurden vielfach auf der Straße von fremden Menschen angesprochen, die sich bedankt haben dafür, dass wir Unterstützung zeigen.  

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Außenministerin Annalena Baerbock hat am Sonntag gefordert, dass das israelische Militär Zivilisten in Gaza besser schützen müsse, es brauche sichere Räume und Kampfpausen. Schließen Sie sich derartigen Forderungen an?
Der Schutz der Zivilbevölkerung ist ein zwingendes Anliegen. Ich habe mich davon überzeugt, dass viel auf Seiten Israels dafür getan wird. Dennoch bleibt sehr viel Leid für die Zivilbevölkerung in einem Krieg bestehen. Wir tun gut daran, jetzt nicht zu viele Ratschläge von außen zu geben. Das Recht Israels, seine Sicherheit und seinen Frieden wieder herzustellen und die Hamas zu zerstören, darf nicht infrage stehen.

Unterstützen Sie Forderungen nach einem sofortigen Waffenstillstand - oder folgen Sie der israelischen Argumentation, dass die Beendigung des Krieges nur nach der Zerstörung der Hamas erfolgen kann?
Dobrindt: Israel braucht Zeit, um den Terror zu bekämpfen. Die Rufe nach einem sofortigen Waffenstillstand halte ich für nicht durchdacht. Israel hat das Recht, seine Sicherheit wieder herzustellen und die Hamas zu zerstören. Wer den Terrorismus vernichten will, muss das mit militärischen Mitteln tun können. Ein sofortiger Waffenstillstand würde die Zerstörung des Terrors verhindern.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Auch durch Aussagen von inhaftierten Hamas-Mitgliedern wird jetzt immer deutlicher, dass internationale Fördergelder für terroristische Zwecke missbraucht wurden. Nun will die Bundesregierung ihre humanitäre Hilfe von derzeit 179 Millionen Euro erhöhen. Findet das ihre Zustimmung?
Humanitäre Hilfe darf keine Hamas-Hilfe sein, das muss die Bundesregierung sicherstellen. Zahlungen für die palästinensischen Gebiete auch aus Deutschland wurden in der Vergangenheit möglicherweise missbraucht und zweckentfremdet. Es muss jetzt von deutscher Seite eine systematische Durchleuchtung sämtlicher öffentlicher Zahlungen geben, sowie eine Überprüfung von NGOs und Unterstützervereinen, die in den palästinensischen Gebieten tätig sind. Kein Geld aus Deutschland darf in den Händen von Terrorgruppen landen, die Israel bekämpfen, den Hass schüren und den Frieden verhindern.

Am Mittwoch reist Bayerns Ministerpräsident Söder nach Israel. Dies sei ein Akt der Solidarität, man wolle aber auch reale Unterstützung leisten. Wie kann die aussehen?
Dort, wo Israel um konkrete Unterstützung bittet, wollen wir diese auch ermöglichen. Das Wichtigste aber ist jetzt die politische Unterstützung: Wir müssen Israel Zeit geben und diese Zeit auch International einfordern. Der Terror der Hamas muss zerstört werden, ansonsten ist an eine friedliche Zukunft in der Region nicht zu denken. 

Das Interview mit dem CSU-Landesgruppenchef im Deutschen Bundestag führte Detlef David Kauschke.

Hannover

Elisa Klapheck: Zu viel Rede von Antisemitismus, zu wenig von Juden

Jüdische Tradition gehöre zur Grundlage moderner Demokratie, sagt die Rabbinerin

 07.11.2024

Resolution gegen Antisemitismus

Ein Lob dem Bundestag

Das Parlament hat der massiven Kritik am Entschließungsantrag widerstanden. Gut so, findet unser Redakteur

von Michael Thaidigsmann  07.11.2024

Champions League

Dieses Banner ist für die UEFA kein Problem

Beim Spiel Paris Saint-Germain gegen Atletico Madrid forderten PSG-Fans die Vernichtung Israels

 07.11.2024

Wahlausgang USA

So reagieren jüdische Organisationen und Prominente auf Trumps Sieg

Die Reaktionen reichen von Freude über Neutralität bis hin zu Resignation

von Imanuel Marcus  07.11.2024

Berlin

Özoğuz entschuldigt sich im Plenum für Gaza-Post

Doch die Kritik reißt nicht ab

 07.11.2024

Berlin

Was es nun in Deutschland braucht

Ein Gastbeitrag von Zentralratspräsident Josef Schuster zum Aus der Ampel-Koalition

 07.11.2024

Ukraine

Was hinter Trumps 24-Stunden-Frieden steckt

Der Chefredakteur der Kyiver jüdischen Zeitung »Hadashot« kommentiert Trumps Pläne für die Beendigung des Krieges mit Russland

von Michael Gold  07.11.2024

Bundestag

Resolution gegen Antisemitismus angenommen

Der interfraktionelle Antrag für den Schutz jüdischen Lebens hat eine Mehrheit gefunden. Am Donnerstagmorgen wurde darüber im Bundestag debattiert

von Joshua Schultheis  07.11.2024 Aktualisiert

9. November

Juden zählen nicht

Was eine jüdische Mutter, Lehrerin und Studentin im deutschen Bildungssystem erlebt

von Lisa Scheremet  07.11.2024