Der britische Labour-Chef Jeremy Corbyn hat am Wochenende die Regierung seines Landes aufgerufen, Waffenverkäufe an Israel zu überprüfen. In einem verlesenen Grußwort bei einer Demonstration am Samstag zur Unterstützung der Palästinenser im Gazastreifen verurteilte Corbyn das »Schweigen der internationalen Kräfte« und sprach von »illegalen und inhumanen« Vorfällen an der Grenze zu Israel, für die Israels Armee verantwortlich sei.
Hamas Dagegen erwähnte Corbyn die Terrororganisation Hamas mit keinem Wort. Seit dem vorletzten Wochenende sind fast 30 Palästinenser bei Protesten an der Grenzanlage erschossen worden. Die Hamas, die im Juni 2007 gewaltsam die Macht im Gazastreifen übernommen hatte, initiierte die Proteste am Grenzzaun und erklärte, einige der Getöteten seien ihre Mitglieder. Obwohl bei der Demonstration am vergangenen Freitag Reifen verbrannt und Molotowcocktails auf israelische Soldaten geworfen wurden, nannte Corbyn die Proteste »friedlich«.
»Die Regierung von Großbritannien muss die Forderung des UN-Generalsekretärs nach einer internationalen Untersuchung der Tötung von Demonstranten in Gaza unterstützen und den Verkauf von Waffen an Israel überdenken, deren Gebrauch internationales Recht verletzten könnte«, sagte Corbyn in seinem Statement, das er auch auf Facebook postete. ag