Sachsen-Anhalt

»Dann werden sich die Werte der AfD wieder in Grenzen halten«

Max Privorozki, Vorsitzender des Landesverbandes Jüdischer Gemeinden in Sachsen-Anhalt Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Nach dem jüngsten Sieg der AfD im sachsen-anhaltinischen Raguhn-Jeßnitz hat sich Max Privorozki, der Vorsitzende des Landesverbandes Jüdischer Gemeinden in dem Bundesland, für eine vermehrte Auseinandersetzung aller demokratischen Parteien mit den eigenen Inhalten ausgesprochen.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

»Die beste Methode für eine demokratische Partei, Wahlerfolge zu erzielen, ist nicht ein Wahlkampf gegen eine andere Partei - in diesem Fall die AfD -, sondern einer für ihr eigenes Programm«, sagte Privorozki im Gespräch mit der Jüdischen Allgemeinen. »Dann werden sich die Werte von Parteien wie der AfD wieder in Grenzen halten.«

Rechtsordnung Wenn man hingegen - statt der Diskussion eigener Inhalte und das Erklären derselbigen - als Ziel »egal was und wer, nur nicht die AfD« definiere, würden AfD-Ergebnisse weiter steigen, so Privorozki. Außerdem sei es, so Privorozki weiter, immens wichtig nicht zu vergessen, dass die Demokratie nicht nur aus Wahlen besteht. »Wenn ein demokratisch gewählter Politiker - egal ob auf Bundes-, Landes- oder Kommunalebene - undemokratisch handelt, ist die existierende Rechtsordnung gefragt. Und hier ist es egal, ob er parteilos ist oder einer Partei angehört.«

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Der jüngste Höhenflug der AfD in Umfragen hat nicht zuletzt auch innerhalb der jüdischen Community in der Bundesrepublik große Sorgen ausgelöst. Selbiges gilt für den Sieg von Robert Sesselmann bei der Landratswahl in Sonneberg (Thüringen) sowie - kurz darauf - das Abschneiden von Hannes Loth, der zum Bürgermeister von Raguhn-Jeßnitz gewählt wurde.

Josef Schuster, der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, hatte sich nach der Wahl in Thüringen erschüttert über den historischen Erfolg der dortigen AfD gezeigt. »Um es klar zu sagen: Nicht jeder der AfD-Wähler hat eine rechtsextreme Gesinnung. Aber die Partei, deren Kandidaten sie gewählt haben, ist laut Landesverfassungsschutz rechtsextrem«, hatte Schuster gesagt.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Justiz

Polen: Netanjahu würde bei Auschwitz-Gedenken nicht verhaftet werden

Israels Regierungschef wird per Haftbefehl gesucht. Polen will ihn trotzdem nicht festnehmen, sollte er am Gedenken an die Befreiung von Auschwitz teilnehme

von Doris Heimann  09.01.2025

Extremismus

Weidel im Talk mit Musk: »Hitler war ein Kommunist« 

Im Interview mit Elon Musk kommt AfD-Chefin Alice Weidel gleich mehrfach auf den Nationalsozialisten zu sprechen

 09.01.2025

Verstorben

SPD-Politiker und Israel-Botschafter Rudolf Dreßler gestorben

Die SPD nimmt Abschied von Rudolf Dreßler. Der Wuppertaler war Abgeordneter, Fraktionsvize und Botschafter in Israel. Auch für die eigene Partei fand er bei Bedarf klare Wort

 09.01.2025

Berlin

Journalistin in Kreuzberg antisemitisch beschimpft und attackiert

Das Opfer berichtet regelmäßig für das Jüdische Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus (JFDA)

 09.01.2025

Austin (Texas)

Wie Elon Musk in Europa Politik macht

Der Milliardär verbringt viel Zeit damit, die politische Stimmung in Europa zu beeinflussen. Vor allem Großbritannien hat er im Visier und Deutschland vor der Bundestagswahl. Aber warum?

von Andrej Sokolow, Jan Mies  09.01.2025

AfD

Wehe den Juden

Die rechtsextreme Partei geriert sich als Garant jüdischen Lebens in Deutschland. In Wahrheit gefährdet sie es

von Joshua Schultheis  09.01.2025

Meinung

Al-Dschasira abschalten

Der von Katar finanzierte Sender verbreitet auch in Deutschland Hamas-Propaganda. Mit Pressefreiheit hat das nichts zu tun

von Sabina Wolf  09.01.2025

Berlin

Schuster: Massendemos gegen AfD blieben ohne langfristige Wirkung

Vor einem Jahr gingen Hunderttausende gegen die in Teilen rechtsextreme Partei auf die Straße, in Umfragen legt sie trotzdem zu

 09.01.2025

Terror

Italienische Journalistin nach Haft im Iran wieder zu Hause 

Der Fall von Cecilia Sala machte weltweit Schlagzeilen - bis hin zu einem Blitzbesuch von Ministerpräsident Meloni bei Trump. Jetzt ist sie zurück in Rom. Nicht nur die Familie ist erleichtert

von Robert Messer  08.01.2025