Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) ist von der jüdischen Gemeinschaft Chabad Lubawitsch für ihren Einsatz zur Stärkung jüdischen Lebens ausgezeichnet worden. Der israelische Botschafter Ron Prosor sagte am Dienstagabend in seiner Laudatio in Berlin, die 55-jährige Politikerin sei eine echte Freundin von Juden und Israel. Prosor dankte der Präsidentin des Bundestages unter anderem für ihre klare Verurteilung des Überfalls der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober.
Überreicht wurde der undotierte Preis in Form einer kleinen Skulptur von Rabbiner Yehuda Teichtal. Die silberfarbene Skulptur hat die Form einer Hand, die eine Weltkugel umschließt.
Bas bekräftigte in ihrer Dankesrede die Solidarität des Bundestages mit Israel und mit den von der Hamas entführten Geiseln: »Wir stehen an der Seite Israels, an der Seite aller Jüdinnen und Juden.« Dabei erinnerte sie daran, dass viele Geiseln Vorfahren haben, die vor den Nationalsozialisten geflohen sind und Israel mitaufgebaut haben.
Bas betonte: »Hass gegen Jüdinnen und Juden ist überall auf der Welt unerträglich. Hier in Deutschland ganz besonders.« Sie schäme sich dafür, dass auf den Straßen und im Internet der Terror der Hamas verherrlicht und zur Gewalt gegen Jüdinnen und Juden aufgerufen werde. Mit Blick auf die gestiegene Zahl antisemitischer Straftaten betonte sie, die Bundesrepublik werde ihrer historischen Verantwortung erst dann gerecht, wenn Juden in Deutschland ohne Angst leben können und jüdische Einrichtungen keinen Polizeischutz mehr brauchen.
Weiter warnte die SPD-Politikerin davor, die Taten der Hamas zu rechtfertigen, »aus Tätern Opfer und aus den Opfern Täter« zu machen: »Bei Antisemitismus und Terror darf es kein Aber geben.« Nichts rechtfertige die bestialischen Attacken der Hamas gegen Kinder, Alte, Frauen und Männer.
»Wir dürfen nicht auf die Propaganda einer verbrecherischen Terrororganisation reinfallen«, unterstrich Bas: »Sie behaupten, Palästina befreien zu wollen. In Wirklichkeit wollen sie aber nur Israel vernichten - ein Blick in die Charta der Hamas genügt, um das zu wissen.« Dabei benutze die Hamas die eigene Bevölkerung als menschliche Schutzschilde, »ohne Skrupel, ohne Mitleid«. epd