Nach einem Brandanschlag an der Bochumer Synagoge hat die Bundesanwaltschaft einen Mann wegen versuchter Brandstiftung und versuchter Anstiftung zu einer schweren Brandstiftung angeklagt. Der Deutsch-Iraner soll im November einen Brandsatz auf ein Schulgebäude geworfen haben, das unmittelbar an die Synagoge angrenzt, teilte die Anklagebehörde am Donnerstag in Karlsruhe mit.
Der Mann hatte den Ermittlungen zufolge zuvor von einem Mittelsmann im Iran, der im Auftrag nicht näher bekannter staatlicher iranischer Stellen gehandelt habe, die Anweisung zu einem Brandanschlag auf eine Synagoge in Nordrhein-Westfalen bekommen. Er sei davon ausgegangen, dass es sich um die Synagoge in Dortmund handele, und habe einen Bekannten aufgefordert, mit ihm das Gebäude mit einem sogenannten Molotowcocktail in Brand zu setzen. Der Bekannte habe das abgelehnt.
Konkretes Anschlagsziel Der Auftraggeber habe dem Beschuldigten als konkretes Anschlagsziel dann die Synagoge in Bochum genannt, teilte die Bundesanwaltschaft mit. »Von einem Angriff gegen die gut überwachte Synagoge in Bochum selbst sah der Angeschuldigte aus Furcht vor Entdeckung ab.«
Er sitzt in Untersuchungshaft. Das Oberlandesgericht Düsseldorf muss entscheiden, ob es die Anklage vor dem Staatsschutzsenat zulässt. dpa