Berlin

Bund gibt Wandteppich als Nazi-Raubkunst zurück

Baron Albert Goldschmidt-Rothschild mit Graefin Ida Wedel, Graf Sternberg, Marion von Goldschmidt-Rothschild und Graf Arnim-Muskau in Baden-Baden, im Jahr 1927 Foto: picture alliance / ullstein bild - ullstein bild

Der Bund hat einen als NS-Raubkunst identifizierten Wandteppich an die Erben des Kunstsammlers Albert Freiherr von Goldschmidt-Rothschild (1879–1941) zurückgegeben. Untersuchungen hätten erwiesen, dass der barocke Teppich seinem Eigentümer mit jüdischer Herkunft während der NS-Herrschaft verfolgungsbedingt entzogen wurde, teilte die Kunstverwaltung des Bundes mit Sitz in Berlin mit.

Er stammt demnach aus einer französischen Manufaktur und zeigt das Ufer einer Seebucht mit Wasservögeln. Bis 1936 habe er sich in der Sammlung von Goldschmidt-Rothschild in Frankfurt am Main befunden. Dann habe er ihn unter dem Druck der Verhältnisse versteigern lassen müssen.

Teil von Görings Kunstsammlung

»Wohl spätestens ab 1939« war der Wandteppich Teil der Kunstsammlung von Hermann Göring, Hitlers rechter Hand, wie es weiter hieß. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs hätten ihn amerikanische Streitkräfte sichergestellt. 1960 sei das Kunstwerk als ehemaliges Reichs- in Bundesvermögen übergegangen.

Mit seiner Ehefrau Marion hatte Goldschmidt-Rothschild den Angaben zufolge eine umfassende und renommierte Kunstsammlung aufgebaut. 1939 sei er in die Schweiz emigriert, wo er mit seiner Frau und den gemeinsamen Kindern lebte.

Kulturstaatsministerin Claudia Roth sagte laut Mitteilung, die Aufarbeitung des NS-Kulturgutsraubs fördere »kontinuierlich neue Erkenntnisse über die systemischen Abgründe der NS-Terrorherrschaft zutage«. Es bleibe gesamtgesellschaftliche Aufgabe, diese Erkenntnisse zu vermitteln. dpa

Interview

»Wir sind keine zweite Deutsch-Israelische Gesellschaft«

Susanne Stephan über den neuen Verband Jüdischer Journalistinnen und Journalisten

von Ayala Goldmann  14.11.2024

Film

Verstörend

»No Other Land« blickt bewusst einseitig auf einen Konflikt zwischen Israels Armee und Palästinensern

von Jens Balkenborg  14.11.2024

USA

Leinwand-Kämpfer

»Fauda«-Star Lior Raz schwitzt und blutet nun auch in »Gladiator II«. Damit gehört er zur jüdischen A-List der Traumfabrik – und wird Teil einer alten Tradition

von Sarah Thalia Pines  14.11.2024

Meinung

Patrick Bahners und die »Vorgeschichte« zu den judenfeindlichen Hetzjagden in Amsterdam

Daniel Schwammenthal über das Pogrom von Amsterdam und seine Bagatellisierung durch deutsche Journalisten

von Daniel Schwammenthal  13.11.2024

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

 13.11.2024

Internet

Schoa-Literatur auf Amazon verzweifelt gesucht

Warum das Buch des Auschwitz-Überlebenden Miklós Nyiszli plötzlich gegen die Konzern-Richtlinien verstieß und verschwand

von Martin Krauß  13.11.2024

Köln

Max-Liebermann-Gemälde mit Wannsee-Motiv versteigert

Er gilt als einer der bedeutendsten deutschen Impressionisten

 13.11.2024

Kassel

Documenta bekommt Wissenschaftlichen Beirat

Ein beratendes Gremium für die Weltausstellung: Welche Hoffnung steckt dahinter?

 12.11.2024

London

Trauer um Frank Auerbach

Der in Berlin geborene Maler galt als einer der bedeutendsten Künstler der Nachkriegszeit

 12.11.2024