Rund 150 Rechtsextremisten und Neonazis haben sich am Wochenende im oberfränkischen Wunsiedel zu einer Demonstration und Kundgebung versammelt. Dabei seien die Aktivisten der rechten Szene auch weitgehend ungestört durch ein Wohngebiet marschiert, teilte das Polizeipräsidium Oberfranken am Sonntag mit.
Zu dem Aufmarsch hatte die Neonazi-Kleinstpartei »III. Weg« aufgerufen. Die Rechten versammeln sich seit vielen Jahren regelmäßig rund um den Volkstrauertag in Wunsiedel.
Nach Angaben der Polizei stellten sich den Rechtsextremen rund 250 Personen aus dem bürgerlichen Lager an verschiedenen Stellen in der Kleinstadt entgegen. Zu den Gegendemonstrationen hatten unter anderen das Netzwerk »Wunsiedel ist bunt«, Kirchen und ein Gymnasium aufgerufen.
Den Gegenprotest unterstützte auch der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland. »Mit ihrem Aufmarsch zeigen die Neonazis ihre Verachtung für unsere Geschichte und die Opfer der Schoa. Umso wichtiger sind die Gegenkundgebungen«, betonte Schuster. »Ich freue mich über jede couragierte Person, die sich den Rechtsextremen entgegenstellt.«
Auch die Satire-Kleinstpartei »Die Partei« habe sich beteiligt, hieß es. Die »Initiative gegen den Naziaufmarsch in Wunsiedel 2021« hielt am Bahnhof Holenbrunn eine Kundgebung ab. Die Polizei war mit zahlreichen Einsatzkräften vor Ort. epd/ja