Berlin

Brief an Scholz: Verbände gegen Kürzungen bei Demokratieförderung

Bundeskanzler Olaf Scholz am Dienstag in Warschau Foto: picture alliance / NurPhoto

Vor dem Hintergrund der laufenden Haushaltsberatungen der Bundesregierung warnen 180 zivilgesellschaftliche Organisationen vor Kürzungen bei der Demokratieförderung in Deutschland. »Die AfD bedroht die Demokratie wie nie zuvor und im Bundeshaushalt 2025 drohen massive Kürzungen«, schreiben die Verbände in einem offenen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD).

Zu den Unterzeichnern gehören der Deutsche Feuerwehrverband, der Paritätische Gesamtverband, der Deutsche Kinderschutzbund und mehrere Organisationen, die die Rechte von Migranten vertreten.

Sie ermahnen die Bundesregierung, nicht bei Projekten zu kürzen, die für die Erhaltung und Stärkung der Demokratie im Land »unverzichtbar« seien. Dabei gehe es etwa um Demokratieförderung in Feuerwehren und Sportvereinen, Gewaltpräventionsprojekte an Schulen sowie die Beratung zum Umgang mit Rechtsextremismus.

Kinder und Familien

Die Förderprogramme »Demokratie Leben« und »Zusammenhalt durch Teilhabe« müssten sichergestellt und sogar ausgebaut werden, fordern die Verbände. Sie stünden auf dem Spiel.

Die Beratungen über den Bundeshaushalt für das kommende Jahr dauern an. Eine Dreierrunde aus Scholz, Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) und Vizekanzler sowie Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) ringt angesichts strikter Sparvorgaben von Lindner seit Wochen um einen finalen Etat-Entwurf.

Wenn der Bundestag den Entwurf rechtzeitig bekommen soll, müssen sich die Koalitionsspitzen in den nächsten Tagen einigen. Sozialverbände und Gewerkschaften ermahnen die Bundesregierung schon seit längerem, keine Einsparungen auf Kosten von Kindern und Familien zu beschließen.

Weitreichende Streichungen

Die von den Unterzeichner-Organisationen befürchteten Kürzungen betreffen den Etat von Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne). Hier sollen ihren Angaben zufolge 900 Millionen Euro eingespart werden. 90 Prozent des Familienhaushalts seien aber bereits für gesetzliche Leistungen wie das Elterngeld verplant.

Gekürzt werden könne »also nur durch weitreichende Streichungen bei den Förderprogrammen«, heißt es weiter im Brief an den Bundeskanzler. Laut den Organisationen hätte das zur Folge, dass Opfer von Rassismus und Antisemitismus künftig keine Unterstützung mehr bekämen und bedrohte Lokalpolitiker im Stich gelassen würden. Das könne niemand wollen. dpa

Nahost

Acht Hamas-Mitglieder in Gaza getötet

Zu den Terroristen gehört ein Mann, der am Massaker vom 7. Oktober 2023 in Israel beteiligt war

 13.12.2024

Berlin/Jerusalem/Tel Aviv

60 Jahre diplomatische Beziehungen: Deutsch-israelischer Buchmesse-Pavillion abgesagt

Regierungsbeamte in Israel sind enttäuscht. Die Bundesregierung sieht die Sache anders

 12.12.2024

Meinung

Wenn Social Media zur Gefahr für die Demokratie wird

Politik und Plattformbetreiber müssen konsequent gegen Desinformation und Hetze vorgehen

von Anna Staroselski  12.12.2024

Berlin

Roth: Israelische Angriffe auf syrische Waffenlager verständlich

Israels Luftwaffe bombardiert seit dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad massiv militärische Einrichtungen in Syrien. Der SPD-Politiker zeigt dafür zum Teil Verständnis

 12.12.2024

Nach Eklat

Vatikan entfernt Jesus-Kind mit Keffiyeh

Nach tagelanger Kritik hat die katholische Kirche nun reagiert, auch wenn sie sich öffentlich nicht äußert

von Nils Kottmann  12.12.2024

Baden-Württemberg

Nach antisemitischen Anfeindungen: Innenminister will Pfarrer schützen

Ein evangelischer Pastor in Langenau bei Ulm wird seit Monaten wegen seiner Kritik an den Hamas-Massakern angefeindet

 12.12.2024

Berlin

Was die Bundesregierung gegen Antisemitismus tun will

Mehr Beauftragte, mehr Programme - und trotzdem mehr Judenhass. Der neue Bericht der Bundesregierung zeigt Fortschritte und Lücken bei der Bekämpfung von Antisemitismus auf. Eine Bilanz der vergangenen vier Jahre

 12.12.2024

Leitartikel

Islamisten als Befreier?

Nach dem Sturz der blutigen Assad-Diktatur atmet die Welt auf. Was die Umwälzungen für den Nahen Osten bedeuten – und für Israels Sicherheit

von Peter R. Neumann  12.12.2024

Europa

Kniefall in Warschau - Söder gedenkt Polens Kriegsopfern

In Warschau legt Markus Söder einen Opferkranz nieder und kündigt polnische Hinweisschilder für Bayerns Gedenkstätten an. Im Gespräch mit dem Regierungschef geht es um einen aktuellen Krieg

 11.12.2024