Berlin-Lichtenberg

Brandanschlag mit antisemitischem Motiv?

Rund 200 Menschen haben sich am Dienstagabend vor einer Kiezkneipe in Berlin-Lichtenberg versammelt, um gegen einen mutmaßlich antisemitischen Anschlag zu protestieren.

https://twitter.com/JFDA_eV/status/1295626770083872768

Wie der jüdische Besitzer der Kneipe »Morgen wird besser« im Gespräch mit der Jüdischen Allgemeinen berichtete, sei sein Lokal von Rechtsextremen in Brand gesteckt worden. Die Polizei prüft derzeit noch, ob bei der Tat vom frühen Freitagmorgen ein politisches Motiv vorliegt.

BEDROHUNG Im Gespräch mit dieser Zeitung sagte der jüdische Besitzer der Kneipe, dass sein Lokal seit Jahren von Rechtsextremen bedroht wird. Es handele sich bereits um den vierten Anschlag.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Die anderen Attacken seien bei der Polizei zur Anzeige gebracht worden und aktenkundig. Unter anderem seien bei einem Einbruch Getränke über die Möbel geschüttet und die Kasse entwendet worden. Die Rechtsextremen hätten sich zudem mehrmals Zugang zum Lokal verschafft und antisemitische Parolen wie »Juden raus!«, »Saujuden!« und »Ab nach Israel!« skandiert.

Zu der Solidaritätskundgebung hatte die Gruppe »Anitfaschistische Vernetzung in Lichtenberg« aufgerufen. Die Bundestagsabgeordnete Gesine Lötsch (Die Linke) sagte dem RBB, Rechte versuchten seit Jahren, den Kiez in Beschlag zu nehmen. Dagegen wehre sich die Zivilgesellschaft in Lichtenberg. Unter den Teilnehmern waren auch Berlins Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) und der Berliner Antisemitismusbeauftragte Samuel Salzborn.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Auf dem Film ist zu sehen, dass die Teilnehmer der Kundgebung mit Masken demonstrierten. Eine Rednerin betonte ebenfalls, dass es sich nicht um den ersten Angriff auf die Kiezkneipe handele. Im Gespräch mit der Jüdischen Allgemeinen kündigte der Betreiber an, trotz der Anschläge weiterzumachen: »Wir lassen uns nicht unterkriegen.«

Dem Jüdischen Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus (JFDA) berichtete der Besitzer der Kneipe von mehrfachen Bedrohungen durch Neonazis in der Vergangenheit. Daraufhin habe er Rollos und Kameras eingebaut. Die Kneipe sei immer ein Nachbarschaftstreff gewesen. »Wir haben hier alle gemeinsam Chanukka und Weihnukka gefeiert« – auch um zu zeigen, »wir Juden sind ganz normale Menschen«. ag/ppe/epd

Lesen Sie einen ausführlichen Bericht zum Thema in unserer Printausgabe vom 27. August.

Berlin

Trauerfeier für den im Iran ermordeten Djamschid Sharmahd

An der Trauerfeier in Neukölln nahmen unter anderem seine Tochter und sein Sohn teil, die in den USA leben.

 11.04.2025

Wenningstedt

Ehemaliges Ferienhaus von Göring auf Sylt steht zum Verkauf

Die dunkle Vergangenheit des Hauses wird in der Anzeige absichtlich verschwiegen – das sorgt für Kritik

 11.04.2025

Prozess

Nach verstörender Attacke: Anklage wegen antisemitischen Angriffs

Die Angeschuldigten sollen gemeinsam mit weiteren, bislang unbekannten Personen auf Kopf und Oberkörper des Mannes eingeschlagen und getreten haben

 11.04.2025

Kampf gegen Antisemitismus

Promis werben per Video für Solidarität mit Jüdinnen und Juden

Hass und Extremismus gedeihen im Netz besonders gut, sagen Medienexperten. »Sat 1« startet nun eine Kampagne gegen Antisemitismus. In Kurzfilmen beziehen Prominente Position zu Lügen und Vorurteilen über Juden

 11.04.2025

Bayern

Zahl antisemitischer Straftaten bleibt auf Rekordhoch

Allein die Zahl antisemitischer Gewalttaten sei von 15 auf 23 Taten mit insgesamt 27 Opfern deutlich gestiegen

 11.04.2025

Recherche

Keine besten Freunde

Die Deutsch-Israelische Gesellschaft hat die Unvereinbarkeit mit der AfD beschlossen. Nun soll der Vereinsausschluss des Bundestagsabgeordneten Maximilian Krah folgen

von Joshua Schultheis  11.04.2025

Potsdam

Bauftragter gegen Judenhass berichtet von Bedrohungen

»Als Landtagsabgeordneter wurde ich nie angegriffen, beschimpft oder beleidigt«, sagte der ehemalige Polizist

 11.04.2025

Deichbrand-Festival

Macklemore-Auftritt: Kulturwissenschaftlerin rät von Konzertabsage ab

Sie empfiehlt den Festival-Veranstaltern, das Konzert mit Diskussions- und Informationsveranstaltungen zu begleiten

 11.04.2025

Debatte

Knobloch: Deutschland hat zahlreiche Antisemiten aufgenommen

Die IKG-Präsidentin blickt besorgt auf die Sicherheitslage der Juden in München

 11.04.2025