Meinung

Boykottiert den BDS!

Stellt BDS eine Gefahr für die deutsch-israelische Freundschaft dar?» Auch über dieses Thema diskutierten zahlreiche Teilnehmer des Gemeindetages am vergangenen Wochenende in Berlin.

Die Frage beschäftigt nicht nur die jüdische Gemeinschaft in Deutschland, sondern zieht zunehmend Kreise in Politik und Wirtschaft. Die Bank für Sozialwirtschaft kündigte einem der Boykottbewegung BDS nahestehenden Verein die Konten.

konten Zuvor hatten die Commerzbank und die Münchener DAB-Bank Agitatoren, die Hass gegen Israel verbreiten, die Konten gekündigt. In München verweigerten diverse öffentliche Institutionen einem «Antizionisten» die Bereitstellung ihrer Räumlichkeiten für einen Vortrag.

Auch die CDU reagierte inzwischen: Auf ihrem Parteitag am vergangenen Wochenende in Essen verabschiedete sie einstimmig eine deutliche Resolution gegen BDS. Der Aufruf zum Boykott israelischer Waren sei «nichts anderes als plumper Antisemitismus, wie ihn schon die Nationalsozialisten instrumentalisiert hatten».

Wer wie BDS die «Rückkehr» von Millionen palästinensischer «Flüchtlinge» in den jüdischen Staat fordert, propagiert nichts anderes als dessen Abschaffung. Schlichtweg abwegig ist eine oft behauptete Parallele des demokratischen Israel zum ehemaligen Apartheidregime Südafrikas. Dieser Vergleich beleidigt nicht nur Israel, er brüskiert vor allem Millionen tatsächliche Opfer von Rassendiskriminierung.

haltung Das richtige Signal kann und muss daher der Boykott von BDS sein. Denn die Verbreitung von Hass und Lügen hat mit Meinungsfreiheit nichts zu tun. Nicht nur, aber auch aufgrund der so häufig repetierten «besonderen Beziehungen» Deutschlands zum jüdischen Volk und zum Staat Israel ist eine klare Haltung geboten.

Noch sind allzu viele Vereine von der Finanzverwaltung mit dem Gemeinnützigkeitsstatus ausgestattet, die aber Steuergelder zur Finanzierung ihrer diskriminierenden Ablehnung des Existenzrechts Israels missbrauchen. Auch hier besteht nachhaltig Handlungsbedarf.

Finanzminister Wolfgang Schäuble, Ehrengast und Eröffnungsredner auf dem Gemeindetag, kann seinen Worten Taten folgen lassen. Frankreich, Großbritannien, Kanada und diverse Bundesstaaten der USA haben es vorgemacht.

Der Autor ist Anwalt, Publizist und Vorstandsmitglied des Keren Hayesod Deutschland.

Kriminalität

»Schwachkopf«-Post zu Habeck: Jetzt melden sich die Ermittler zu Wort

Ein Mann soll Wirtschaftsminister Habeck im Netz beleidigt haben. Dass dann die Polizei zu Besuch kam, sorgte nicht nur im Umfeld des Vizekanzlers für Verwunderung. Die Ermittler liefern Erklärungen

von Frederick Mersi  22.11.2024

Antisemitismus

Polizei sucht nach Tatverdächtigem vom Holocaust-Mahnmal

Der Mann soll einen volksverhetzenden Text in das dortige Gästebuch geschrieben haben

 22.11.2024

Debatte

Theologen werfen Papst einseitige Sicht auf Nahost-Konflikt vor

Ein Schreiben von Papst Franziskus zum Nahost-Krieg enthalte einen »blinden Fleck im Denken«

 22.11.2024

Debatte

CDU-Ministerpräsident verurteilt Haftbefehl gegen Netanjahu

»Völlig ausgeschlossen, dass ein demokratisch gewählter Ministerpräsident aus Israel auf deutschem Boden verhaftet wird, weil er sein Land gegen Terroristen verteidigt«

 22.11.2024

CDU/CSU

Unionspolitiker: Verhaftung von Netanjahu auf deutschem Boden »unvorstellbar«

Die größte Oppositionsfraktion kritisiert die fehlende Haltung der Bundesregierung

 22.11.2024

Den Haag

Der Bankrott des Internationalen Strafgerichtshofs

Dem ICC und Chefankläger Karim Khan sind im politischen und juristischen Kampf gegen Israel jedes Mittel recht - selbst wenn es unrecht ist. Ein Kommentar

von Daniel Neumann  22.11.2024

Internationaler Strafgerichtshof

»Halten uns an Recht und Gesetz«: Jetzt äußert sich die Bundesregierung

Außenministerin Annalena Baerbock will aber noch genauer prüfen, was der Entscheid des IStGH bedeutet

 22.11.2024

Budapest

Orbán: »Werde Netanjahu nach Ungarn einladen«

Regierungschef Viktor Orbán will seinen israelischen Amtskollegen trotz des Haftbefehls des Internationalen Strafgerichtshofes weiter empfangen

 22.11.2024

Atomprogramm

Iran kündigt Ausbau der Urananreicherung an

Der Atomstreit mit dem Iran geht in eine neue Runde

 22.11.2024