Es ist der erste offizielle Tag für Yakov Hadas-Handelsman als neuer Botschafter in Berlin. Am Vormittag Termin bei Bundesratspräsident Horst Seehofer im Schloss Bellevue: kleines Militärzeremoniell, kurze Unterredung, Überreichung des Beglaubigungsschreibens. Anschließend Gedenkfeier am Gleis 17, dem Mahnmal für die Opfer der Schoa am Bahnhof Grunewald: Kranzniederlegung, Kaddisch, Kerzenzünden.
Empfang Nicht weit vom Mahnmal entfernt liegt die Residenz des Botschafters in der Auguste-Viktoria-Straße im Ortsteil Schmargendorf, wo Hadas-Handelsman am Nachmittag etwa 50 Gäste empfängt. Der Ablauf dieses Tages zeige, »wie besonders die Beziehungen zwischen Israel und Deutschland sind«. Mit stetem Blick auf die Vergangenheit gelte es, die Gegenwart zu gestalten und »mit Mut und Entschlossenheit« die gemeinsame Zukunft zu planen, sagte der neue Botschafter.
Unter den Gästen in der Residenz war auch der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Dieter Graumann. Er sagte, dass Hadas-Handelsman auf ein gutes Fundament aufbauen könne, gelegt durch seine Vorgänger Yoram Ben-Zeev und Shimon Stein. Graumann betonte die enge Verbundenheit der jüdischen Gemeinschaft mit dem Staat Israel. »Ich bin mir sicher, dass wir auch künftig gut und vertrauensvoll mit dem israelischen Botschafter zusammenarbeiten werden. Darauf freue ich mich sehr«, so der Zentralratspräsident.
Laufbahn Yakov Hadas-Handelsman ist Karrierediplomat. Seit 1983 steht er im Auswärtigen Dienst Israels, war in Großbritannien, Österreich, der Türkei und Katar. Von 2003 bis 2006 vertrat er sein Land in Jordanien. Erst im August vergangenen Jahres hatte Hadas-Handelsman seinen Posten als israelischer Botschafter bei der EU und der Nato in Brüssel angetreten, als ihn kurze Zeit später schon der Ruf nach Berlin erreichte. Neben Hebräisch und Englisch spricht der 55-jährige Familienvater auch Deutsch, Arabisch und Türkisch.