Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) hat eindringlich vor einem möglichen Ministerpräsidenten Björn Höcke gewarnt. Der Thüringer AfD-Chef habe sich sein Leben lang verstellt, nun werde sein Outing »als Faschist« immer deutlicher, sagte Ramelow dem Nachrichtenmagazin »Der Spiegel«.
»Ich habe vor ihm persönlich keine Angst«, sagte Ramelow über Höcke. Er habe vielmehr Angst vor dem, was Höcke tun wolle. Dieser schreibe in seinem Buch deutlich, wie er die Volksgemeinschaft nach Sprache und Herkunft trennen wolle.
Vieles von dem, was nun nach dem Potsdamer Treffen über die Abschiebepläne der AfD bekannt geworden sei, habe Höcke so schon vor Jahren aufgeschrieben. Die AfD habe er in Thüringen zu einer »Sammelbewegung für alle Rechtsextremen« gemacht, sagte Ramelow.
Die gegenwärtigen Demonstrationen gegen Rechtsextremismus im Land würdigte Ramelow als deutliches Zeichen gegen die AfD. »Diese Demonstration hat mir viel Kraft gegeben«, sagte er über eine Kundgebung, die er in Weimar besucht hatte.
Sie sei von Studierenden der Bauhaus-Universität sehr kurzfristig organisiert worden. Zur Zeit der Nationalsozialisten sei das Bauhaus aus Weimar vertrieben worden, nun stünden die heutigen Studierenden auf, um eine Wiederholung der Geschichte zu verhindern. epd