Medienbericht

BKA ließ mehr als 3000 antisemitische Inhalte im Netz löschen

Bundesinnenministerin Nancy Faeser mit BKA-Präsident Holger Münch Foto: picture alliance / Metodi Popow

Die Behörden gehen gegen antisemitische Hetze im Netz vor: Seit den Terrorangriffen der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 habe das Bundeskriminalamt 273 »Entfernungsanordnungen« gegen Kanäle oder Inhalte im Netz erlassen. Die Betreiber hätten diese fristgerecht umgesetzt, bestätigte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Sonntag einen Bericht der »Bild am Sonntag«. Es seien 255 entsprechende Anordnungen an Telegram, 17 an X (früher Twitter) und eine Anordnung an Instagram übermittelt worden.

Das Bundeskriminalamt habe im selben Zeitraum weitere 2977 Löschersuchen an Serviceprovider übermittelt, denen diese überwiegend nachgekommen seien. »Dieses Vorgehen dient der Bekämpfung insbesondere von islamistischen und antisemitischen Hassbotschaften und Terrorpropaganda«, so der Sprecher. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sagte der »Bild am Sonntag«: »Der Hass wird vor allem im Netz geschürt und befeuert. Wir müssen die Welle des Hasses stoppen. Daher gehen wir mit dem Bundeskriminalamt konsequent dagegen vor.«

Das Ministerium teilte weiter mit, dass seit dem 7. Oktober 2023 nach Angaben der Polizei 2249 antisemitische Straftaten in Deutschland begangen worden seien, davon stünden 1560 im Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt. Ein Ministeriumssprecher nannte keinen Stichtag, zu dem diese Zahlen erhoben wurden. Er betonte aber, dass es sich um vorläufige Zahlen handle - Nachmeldungen seien möglich.

Bei den Terrorangriffen ermordeten Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Palästinensergruppen in Israel mehr als 1200 Menschen. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive. dpa

Gedenken zur Befreiung des KZ Auschwitz

»Beenden Sie das!«

Einer der letzten Überlebenden fordert Staats- und Regierungschef auf, den »Tsunami des Antisemitismus« zu beenden

von Corinna Buschow  27.01.2025

#lastseen

Die letzten Aufnahmen von Menschen kurz vor ihrem Tod

Ein Online-Portal veröffentlicht neue Fotos von NS-Deportationen

von Leticia Witte  27.01.2025

Berlin

Auschwitz-Überlebender beunruhigt über Aufstieg der AfD

Bundespräsident, Kanzler, Vizekanzler: Noch nie war das Land der Täter so prominent bei einer Gedenkfeier in Auschwitz vertreten. Zur deutschen Delegation zählen auch Holocaust-Überlebende

 27.01.2025

Österreich

»Gegen Antisemitismus und Antizionismus aufstehen«

Der Bundeskanzler, dessen ÖVP Koalitionsgespräche mit der rechtsextremen FPÖ führt, sagt, weder Hass noch Ausgrenzung dürfe Platz geboten werden

 27.01.2025

Kommentar

Die Leerstelle des Olaf Scholz

Wer verspricht, gegen Antisemitismus zu kämpfen, muss auch Konsequenzen daraus ziehen. Daran scheitert der Kanzler aber regelmäßig

von Philipp Peyman Engel  27.01.2025

Essay

Der Missbrauch des Holocaust-Gedenkens

Gedenktage dienen zunehmend als Einfallstore für ein »Gedenken« durch propalästinensische oder besser: israelfeindliche Gruppen, warnt Daniel Neumann

von Daniel Neumann  27.01.2025

Berlin/Auschwitz

»Was man an diesem Ort empfindet, ist in Worten nicht zu beschreiben«

Josef Schuster ist mit Bundespräsident Steinmeier und Bundeskanzler Scholz bei der Gedenkveranstaltung zur Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz in Polen. Der Zentralratspräsident äußert sich vor Ort

 27.01.2025

Berlin

Scholz zu Auschwitz-Gedenken: Müssen Erinnerung hochhalten

Am 80. Jahrestag der Befreiung des ehemaligen deutschen Vernichtungslagers wird der Opfer des NS-Terrors gedacht. Viele Zeitzeugen sind mittlerweile gestorben

 27.01.2025

Meinung

Ein Denkmal, das bröckelt

Manche Stelen des Holocaust-Mahnmals müssen provisorisch von Eisenmanschetten zusammengehalten werden – welch eine Symbolik

von Monty Ott  27.01.2025