Einspruch!

Bis zuletzt

Sophie Albers Ben Chamo Foto: STEPHAN PRAMME

Einspruch!

Bis zuletzt

Sophie Albers Ben Chamo ist nicht bereit für die Trauer um Shiri, Ariel und Kfir Bibas

von Sophie Albers Ben Chamo  19.02.2025 13:28 Uhr

Ich will vor dieser Nachricht fliehen. Ich will nicht hören, dass Shiri Bibas und ihre beiden kleinen Söhne Ariel und Kfir unter den Toten sein sollen, die am Donnerstag von den Hamasterroristen an Israel übergeben werden. Ich leugne es.

Und ich bin so wütend. In was für einer Welt können ein Baby, ein Kleinkind und eine junge Mutter Verhandlungsmasse werden? In was für einer Welt muss sich eine Familie auf Politiker und Terroristen verlassen, wenn es um das Leben ihrer Kinder und Partner geht? Von was für Grausamkeiten sollen wir denn noch erfahren, mit denen Fanatiker bar jeder Menschlichkeit Angst und Schrecken verbreiten wollen. Die Familien zerreißen, den Nukleus des menschlichen Miteinanders, um sich am Leid eines ganzen Volkes zu ergötzen.

In was für einer Welt kann ein Baby Verhandlungsmasse werden?

Aber vielleicht ist die Meldung, die uns seit Dienstagnachmittag wieder in das große schwarze Loch des 7. Oktober starren lässt, nur wieder Psychoterror, den der menschenverachtende Hamas-Mob doch so gut beherrscht, feilsche ich. Wissen sie doch, dass wir erst Gewissheit haben werden, wenn die Überreste genetisch untersucht worden sind.

Dass dies nötig sein wird, bedeutet, dass Menschen getötet wurden, selbst wenn es eine andere Mutter und andere Kinder sein sollten, und ich verzweifle an der Welt, in der so etwas möglich ist. Das Foltern, das Vergewaltigen, das Morden, das politische Ausschlachten menschlichen Schmerzes. Das Auslöschen eines kleinen Babys mit roten Haaren, das die Welt noch gar nicht begriffen hat, als es schon aus ihr gerissen wurde. Aber das wurde es nicht. Wir müssen mit aller Kraft daran glauben, dass Shiri und Ariel und Kfir leben. Ich will keine Akzeptanz.

»Mein Licht ist noch dort, und solange sie da sind, ist hier alles dunkel«, sagt Shiris Mann Yarden, Ariels und Kfirs Vater, den die Hamas im Tunnel in einen Käfig sperrte und ihn am 1. Februar ohne seine Familie freiließ. »Helfen Sie mir, das Licht in mein Leben zurückzubringen.« Das müssen wir bis zur letzten Sekunde tun, und sei es nur in Gedanken.

benchamo@juedische-allgemeine.de

Berlin

Rekordzahl an Fällen von Hass auf Sinti und Roma

Hass und Diskriminierung in Bezug auf Sinti und Roma bleiben in der Hauptstadt auf einem erschreckend hohen Niveau. Dabei werden nicht einmal alle Fälle erfasst

 15.04.2025

Extremismus

Schüler aus Görlitz zeigen in Auschwitz rechtsextreme Geste

In sozialen Medien kursiert ein Foto des Vorfalls. Die Schulleitung reagiert prompt. Wie sehen die Konsequenzen für die Jugendlichen aus?

 14.04.2025

Recherche

Keine besten Freunde

Die Deutsch-Israelische Gesellschaft hat die Unvereinbarkeit mit der AfD beschlossen. Nun soll der Vereinsausschluss des Bundestagsabgeordneten Maximilian Krah folgen

von Joshua Schultheis  14.04.2025

Europa

Spanien stellt Teilnahme Israels am Musikwettbewerb ESC infrage

Beim Eurovision Song Contest soll es eigentlich um Musik gehen. Doch die Politik spielt immer öfter mit hinein. Aktuell droht eine neue Debatte um Israel. Grund ist der Krieg im Gazastreifen

 14.04.2025

USA

Erwähnt die Antisemitismus-Definition die Ermordung von Kennedy?

Ein Faktencheck

 14.04.2025

Debatte

Anerkennung Palästinas? Netanjahu wirft Macron Realitätsferne vor

In einem Interview hatte Frankreichs Präsident Macron kürzlich eine mögliche Anerkennung eines palästinensischen Staats in Aussicht gestellt. Nun reagiert Israels Regierungschef Netanjahu

 14.04.2025

Ernst-Wilhelm Gohl ist Landesbischof der evanglischen Landeskirche Württemberg

Antisemitische Anfeindungen

»Langenau ist kein Einzelfall«

Der Landesbischof von Württemberg fordert den Schutz von Pfarrern, die von »propalästinensischen« Aktivisten bedrängt werden

von Ernst-Wilhelm Gohl  14.04.2025

Nahost

Trump schließt Angriff auf Irans Atomanlagen nicht aus

Die USA und der Iran haben am Wochenende Gespräche über ein mögliches neues Atomabkommen aufgenommen. Nun erhöht der US-Präsident den Druck auf die Mullahs

 14.04.2025

Berlin

Trauerfeier für den im Iran ermordeten Djamschid Sharmahd

An der Trauerfeier in Neukölln nahmen unter anderem seine Tochter und sein Sohn teil, die in den USA leben.

 11.04.2025