Die US-Regierung hat Israel versichert, trotz einer zurückgehaltenen Munitionslieferung hinter dem Verbündeten zu stehen. US-Präsident Joe Biden wolle zwar nicht, dass US-Waffen bei einem größeren Militäreinsatz in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens zum Einsatz kämen, sagte Biden Sicherheitsberater Jake Sullivan in einem Sonntag ausgestrahlten Interview des US-Senders ABC News.
»Das soll nicht heißen, dass er Israel im Stich lässt oder es von den Waffen abschneidet.« Biden gehe es um »eine bestimmte Operation«, von der er nicht glaube, dass durch sie die islamistische Hamas besiegt werden könne. »Niemand hat Israel stärker unterstützt als Joe Biden«, sagte Sullivan. Biden habe deutlich gemacht, dass er weiterhin dafür sorgen werde, dass Israel über das verfüge, was es brauche, um sich zu verteidigen.
Die US-Regierung hält wegen Israels Vorgehen in Rafah aktuell eine Lieferung sogenannter schwerer Bomben zurück. Sullivan bekräftigte, dass eine israelische Offensive in Rafah nach Auffassung Washingtons großen Schaden anrichten würde. Dort lebten eine Million Menschen auf engstem Raum, die wegen der Militäreinsätze in anderen Teilen des Gazastreifens dorthin gedrängt worden seien.
»Alternative Vorgehensweisen«
»Es gäbe wirklich erhebliche zivile Opfer«, warnte Sullivan. Israel würde zwar sicher auch Hamas-Terroristen töten. Dies wäre aber schwierig, da diese als Terroristen nicht typisch militärisch organisiert seien.
Israel hatte hingegen mehrfach angekündigt, die palästinensischen Zivilisten in Rafah würden vor einer Offensive gegen den Terror in der Stadt evakuiert.
Das Weiße Haus teilte am Sonntag mit, dass Sullivan in einem Telefonat mit seinem israelischen Kollegen Tzachi Hanegbi über »alternative Vorgehensweisen«, die die Niederlage der Hamas überall im Gazastreifen sicherzustellen sollten, gesprochen habe. Hanegbi habe bestätigt, dass Israel die Bedenken der USA berücksichtige. dpa