USA

Biden-Administration will Antisemitismusdefinition der IHRA annehmen

US-Außenminister Antony Blinken bei seiner Vereidigung durch Vizepräsidentin Kamala Harris Foto: imago images/ZUMA Wire

Die neue amerikanische Regierung will die Arbeitsdefinition der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) zum Antisemitismus zur Grundlage ihrer Arbeit machen und dafür werben, dass sie überall angewandt wird. Das sagte Kara McDonald, stellvertretende Staatssekretärin in dem seit Kurzem von Antony Blinken geleiteten State Department bei einem virtuellen Arbeitstreffen der OSZE-Mitgliedsstaaten zum Antisemitismus.

INSTRUMENT »Wie schon frühere US-Administrationen beider politischer Lager unterstützt die Biden-Administration die Arbeitsdefinition und setzt sich für ihre Umsetzung ein. Wir begrüßen die wachsende Zahl von Länder und internationalen Gremien, die diese Definition anwenden. Wir fordern alle auf, die das noch nicht getan haben, es ihnen nachzutun«, sagte McDonald.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Weiter erklärte sie: »Wir müssen uns selbst und unsere Gemeinschaften dazu erziehen, Antisemitismus in seinen vielen Formen zu erkennen, damit wir den Hass beim Namen nennen und effektive Maßnahmen ergreifen können. Deshalb ist die IHRA-Arbeitsdefinition zum Antisemitismus mit ihren Praxisbeispielen ein unschätzbar wertvolles Instrument.״

Die 2015 angenommene IHRA-Definition enthält eine kurze Erklärung des Begriffs Antisemitismus, gefolgt von elf praktischen Beispielen, wie sich Judenhass im Alltag manifestieren kann. Einige Beispiele sind umstritten, zum Beispiel die Bezeichnung Israels als »rassistisches Unterfangen« oder die Anlegung höherer Standards an den jüdischen Staat als an andere Länder.

Kritiker behaupten, die Definition führe dazu, Kritik an der israelischen Politik als antisemitisch zu brandmarken. In Amerika haben sich einige linke und liberale jüdische Organisationen bislang der IHRA-Definition verweigert. Andere sehen sie als unverbindliche, aber sehr hilfreiche Handreichung an.

KRITIK In ihrem Redebeitrag ging McDonald auch auf jüngste antisemitische Vorfälle in den USA ein. »Mein Land und andere Länder, die hier vertreten sind, haben entsetzliche antisemitische Angriffe erlebt. Wir müssen uns der erschreckenden Realität stellen, dass jüdische Gemeinden in der Region täglich in Angst um ihre Sicherheit leben. Wir müssen Lügen immer mit Fakten kontern und Verbrechen aus Hass mit Gerechtigkeit beantworten«, erklärte sie.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Indirekt kritisierte sie auch einige europäische Ländern für geplante oder bereits beschlossene Beschränkungen jüdischer Riten und Bräuche. »Wir müssen auch verstehen, dass die Lebensfähigkeit jüdischer Gemeinden auf eine andere Art und Weise bedroht ist, nämlich durch erlassene oder in Erwägung gezogene Verbote des rituellen Schächtens und der männlichen Beschneidung in einigen Ländern«, sagte McDonald. »Auch wenn die Motivation der meisten, die diese Gesetze unterstützen, kein Antisemitismus ist, haben solche Maßnahmen den Effekt, dass es für Juden schwierig, wenn nicht gar unmöglich wird, ihren Glauben zu praktizieren, und sie können zu ihrem Exodus führen«.

Die Biden-Regierung sei darüber hinaus davon überzeugt, dass sich der Antisemitismus nur gemeinsam, durch enge Zusammenarbeit der verschiedenen Länder, bekämpfen lasse, so McDonald. mth

Dubai

Iran weist Verantwortung für Tötung eines Rabbiners zurück

Nach dem Fund der Leiche eines israelischen Rabbiners fällt der Verdacht schnell auf den Iran. Teheran nimmt Stellung

 25.11.2024

Krieg in der Ukraine

Bericht: Söldner aus Jemen helfen Russland im Ukraine-Krieg

Russland soll angeblich jemenitische Huthi-Milizen für den Krieg gegen die Ukraine rekrutieren

von Günther Chalupa, Holger Mehlig  25.11.2024

München

Bayerns Ministerpräsident Söder übt scharfe Kritik am Haftbefehl gegen Israels Premier Netanjahu

»Das Gericht hat sich massiv selbst beschädigt«, betont der CSU-Politiker - und gab eine klare Antwort auf die Frage, ob Netanjahu auf deutschem Boden verhaftet werden sollte

 24.11.2024

Gemeinden

Blick auf ein besonderes Jahr

Die Ratsversammlung des Zentralrats der Juden tagte in München. Für große Begeisterung im Saal sorgte die Rede des Bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder

von Katrin Richter  24.11.2024

Vereinte Arabische Emirate

Chabad-Rabbiner in Dubai vermisst

Berichten zufolge könnte der Rabbiner durch den Iran entführt oder ermordet worden sein

 24.11.2024

Kriminalität

»Schwachkopf«-Post zu Habeck: Jetzt melden sich die Ermittler zu Wort

Ein Mann soll Wirtschaftsminister Habeck im Netz beleidigt haben. Dass dann die Polizei zu Besuch kam, sorgte nicht nur im Umfeld des Vizekanzlers für Verwunderung. Die Ermittler liefern Erklärungen

von Frederick Mersi  22.11.2024

Antisemitismus

Polizei sucht nach Tatverdächtigem vom Holocaust-Mahnmal

Der Mann soll einen volksverhetzenden Text in das dortige Gästebuch geschrieben haben

 22.11.2024

Debatte

Theologen werfen Papst einseitige Sicht auf Nahost-Konflikt vor

Ein Schreiben von Papst Franziskus zum Nahost-Krieg enthalte einen »blinden Fleck im Denken«

 22.11.2024

Debatte

CDU-Ministerpräsident verurteilt Haftbefehl gegen Netanjahu

»Völlig ausgeschlossen, dass ein demokratisch gewählter Ministerpräsident aus Israel auf deutschem Boden verhaftet wird, weil er sein Land gegen Terroristen verteidigt«

 22.11.2024