Kampf gegen Antisemitismus

Berliner Justizsenatorin: »Keine Toleranz den Intoleranten«

Polizisten sichern die Kundgebung gegen Israel am Potsdamer Platz. Foto: picture alliance/dpa

Berlins Justizsenatorin Felor Badenberg (parteilos) will nach dem Überfall der Hamas auf Israel schneller gegen antiisraelische Hetze und Antisemitismus vorgehen. Sie habe die Berliner Staatsanwaltschaft »darin bestärkt, aktuelle Straftaten mit Bezug zu den Geschehnissen in Israel prioritär zu verfolgen«, erklärte Badenberg in einem Gastbeitrag für den »Tagesspiegel« (Dienstag).

Justiziable Hassreden und Gewalttaten mit antisemitischem Hintergrund müssten, wenn möglich, »zeitnah ausermittelt und dann öffentlich verhandelt werden«.

Badenberg betonte: »Es muss gelten: Keine Toleranz den Intoleranten.« Allerdings lasse sich tief sitzender Judenhass nicht durch Strafverfolgung allein bekämpfen: »Wir werden Strukturen, in denen Antisemitismus gelebt und gefördert werden, unmissverständlich und konsequent verfolgen.«

Mit Blick auf mögliche Ursachen der Judenfeindlichkeit erklärte Badenberg, diese sei oft durch Erziehung und das soziale Umfeld der Täter geprägt. »In Berlin leben sehr viele Familien, deren Vorfahren aus dem Nahen Osten stammen und die seit Generationen für dort vermeintlich oder tatsächlich erlebtes Leid ›die Juden‹ verantwortlich machen«, schreibt die ehemalige Vizepräsidentin des Bundesamtes für Verfassungsschutz.

Es sei deshalb nicht verwunderlich, »dass ›Größen‹ der arabischstämmigen organisierten Kriminalität regelmäßig auch besonders groß im Schüren antisemitischer Ressentiments sind«. So habe etwa »das Oberhaupt einer im medialen Fokus stehenden Clanfamilie«, am Samstag unter Beifall eine Landkarte der Terroranschläge der Hamas verbreitet. epd

Berlin

Scholz: »Der Terror der Hamas muss enden«

Der Bundeskanzler appelliert an die palästinensische Terrororganisation, ihre Waffen »ein für alle Mal« niederzulegen

 17.01.2025

Kommentar

Warum bejubelt ihr den Terror, statt euch über Frieden zu freuen?

Ein Kommentar von JA-Chefredakteur Philipp Peyman Engel über die israelfeindlichen Demonstrationen in Berlin-Neukölln nach Verkündung der Gaza-Waffenruhe

von Philipp Peyman Engel  17.01.2025

Bitburger Gespräche

Schuster für härtere Strafen gegen Antisemitismus im Netz

Antisemitismus gelte inzwischen als eine Art »Aufnahmeritual« in bestimmten Gruppen, warnt Zentralratspräsident Josef Schuster. Er sieht die Politik dazu aufgefordert, »Strafbarkeitslücken« zu schließen

von Matthias Jöran Berntsen  17.01.2025

Washington D.C.

Trump will Israel im Fall einer neuen Gaza-Operation unterstützen

Der künftige Präsident will zudem das Momentum des Waffenruheabkommens nutzen, um die Abraham Accords wiederzubeleben

 17.01.2025

Meinung

Die linke Tour der Alice Weidel

Mit ihren Aussagen zu Adolf Hitler im Gespräch mit Elon Musk hat die AfD-Chefin erneut ihre Inkompetenz bewiesen

von Michael Thaidigsmann  17.01.2025

Düsseldorf

Jüdische Zukunft: Panel-Diskussion mit Charlotte Knobloch

Auf dem Podium sitzen auch Philipp Peyman Engel, Hetty Berg und Armin Nassehi

 16.01.2025

Meinung

Die Kürzung der Fördermittel für antizionistische Vereine ist richtig

Unterstützung für Menschenrechtsorganisationen darf nicht bedeuten, dass man am Ende Hass und Hetze unterstützt

von Olga Deutsch  16.01.2025

Reaktionen auf das Abkommen

»Ein Gefühl der Freude in den Adern des jüdischen Volkes«

Politiker und jüdische Organisationen weltweit haben mit Freude auf das Abkommen zur Freilassung der Geiseln reagiert – Donald Trump lobte sich selbst

 15.01.2025

Gazakrieg

Scholz: Waffenruhe Chance für dauerhaftes Kriegsende

Der Bundeskanzler reagiert erleichtert auf eine Einigung über einen Geisel-Deal zwischen Israel und der Hamas

 15.01.2025