Die Regierungen in Berlin und Paris arbeiten eng mit den Behörden in Israel zusammen, um den Verbleib vermisster Bürger und Bürgerinnen nach dem Angriff der Hamas zu klären. Es gehe darum zu ermitteln, um wie viele Menschen es sich handele und was man dafür tun könne, dass sie wieder in Freiheit kommen, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Dienstag in Hamburg in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron.
»Das ist für uns eine Sache von großer Bedeutung.« Die Bundesregierung versuche, »so viel wie möglich zu tun, damit die Freiheit, das Leben und die Gesundheit dieser Bürgerinnen und Bürger gewährleistet werden können«.
Scholz betonte nach der deutsch-französischen Kabinettsklausur erneut: »Dass Israel sich verteidigen muss, ist offensichtlich, dass es dabei unsere Unterstützung hat, auch.« Macron versicherte ebenfalls, Frankreich unterstütze die Verteidigungsoperationen Israels und verurteile auf das Schärfste alle Terroraktionen. »Die nächsten Tage werden, so hoffe ich, es ermöglichen, alle Attacken gegen israelisches Gebiet zu beenden, die Geiseln zu befreien, und die Situation zu klären.« Ziel sei danach ein dauerhafter Frieden in der Region.
Die palästinensische Hamas hatte am vergangenen Samstag einen groß angelegten Angriff auf Israel begonnen. Hunderte Menschen wurden getötet und über 100 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Auch Deutsche und Franzosen sollen unter den Entführungsopfern sein. Genaue Zahlen für deutsche Bürger gibt es nicht. Nach Auskunft des Außenministeriums in Paris kamen 4 Franzosen ums Leben, 13 werden vermisst.
»Die von der Hamas nach den Terrorattacken reklamierte Erpressung ist abscheulich und inakzeptabel«, sagte Macron. Zu einer möglichen Rolle des Irans bei den Hamas-Angriffen auf Israel wurde er nicht konkret. »Es ist wahrscheinlich, dass die Hamas Unterstützung gehabt hat«, sagte er lediglich.