Rund die Hälfte der iranischen Ölexporte werden laut einem Bericht der Nachrichtenagentur »Reuters« durch die Islamische Revolutionsgarde (IRGC) kontrolliert.
Die dem obersten Führer des Iran, Ajatollah Ali Chamenei, unterstehenden Paramilitärs hätten ihren Einfluss in den letzten Jahren weiter massiv ausgebaut und kontrollierten das Ölgeschäft mit ihrem Firmenkonglomerat. Die Nachrichtenagentur beruft sich auf Gespräche mit westlichen Offiziellen und Insidern im Iran sowie Auswertungen von Geheimdienstdokumenten.
Die IRGC besäßen nicht nur ihre eigene Flotte von Tankern, welche unter Umgehung internationaler Sanktionen Rohöl verschifften. Die Revolutionswächter betrieben demnach auch zahlreiche Scheinfirmen, die Öl an China verkauften, so Reuters.
Die Islamische Republik generiert mit Ölverkäufen jährlich rund 50 Milliarden US-Dollar. Laut der von Reuters befragten Experten geht etwa die Hälfte davon auf das Konto der IRGC, ein Anstieg von rund 20 Prozent in nur drei Jahren. Dies gehe aus der Überwachung der iranischen Schifffahrtsaktivitäten hervor, die mit der IRGC in Verbindung gebracht werden können.
Die IRGC stehen in den USA auf der Liste der terroristischen Vereinigungen. Auch die Europäische Union hat die Garde mit Sanktionen belegt, sie bislang allerdings nicht auf ihre Terrorliste gesetzt. Das Regime in Teheran droht Israel immer wieder mit Vernichtung und finanziert mehrere Terrormilizen im Nahen Osten, die gegen den jüdischen Staat kämpfen. mth