Berlin

Bericht: Bundestag will über Antrag zu NS-Mahnmal diskutieren

Debatte im Deutschen Bundestag (Archiv) Foto: dpa

Der Bundestag will laut einem Bericht der »tageszeitung« am Freitag über die Einrichtung eines NS-Erinnerungsortes für die Opfer der NS-Besatzungspolitik in ganz Europa debattieren. Dazu liege ein Antrag von SPD und Union vor. Das Büro der SPD-Abgeordneten Marianne Schieder, die für die SPD im Kulturausschuss mit dem Thema befasst ist, bestätigte dies auf Anfrage.

»Die Bundesrepublik braucht einen Ort der Gedenkens, der Erinnerung, Information und des Dialogs über den deutschen Vernichtungskrieg, die deutsche Besatzungsherrschaft und die bisher weniger beachteten Opfergruppen«, heißt es in dem Antrag, der auch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) vorliegt.

Das geplante »Dokumentationszentrum solle »als Ort der historischen Aufklärung« dienen. Es gehe darum, in »vergleichender europäischer Perspektive« den Charakter des Vernichtungskrieges im Osten deutlich zu machen. »Ein Dokumentationszentrum würde die Kenntnis in Deutschland etwa darüber vertiefen, in welchem Maße und welcher Weise der Zweite Weltkrieg bis heute etwa für die polnische, belarussische oder ukrainische Erinnerungskultur einen ganz wesentlichen Bezugspunkt darstellt.« Die Bundesregierung solle bis Ende 2020 einen Fahrplan für die Realisierung vorlegen.

Der federführenden Arbeitsgruppe gehört laut »tageszeitung« auch die Stiftung Denkmal der ermordeten Juden Europas an. »Es gibt keinen Zweifel, dass insbesondere die Ausmaße der Verbrechen der Nationalsozialisten im Osten und Südosten Europas leider viel zu wenig im kollektiven Bewusstsein der Deutschen verankert sind«, so Schieder. »Ein geplantes Dokumentationszentrum bietet die Möglichkeit, diese Lücke in unserer Erinnerungskultur zu schließen.«

Die SPD hatte sich seit längerem für ein Dokumentationszentrum eingesetzt, war aber bei der Union auf Widerstand gestoßen. Ein Teil der Union - namentlich Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble, Unionfraktions-Vize Johann Wadephul und CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak - bevorzugt ein sogenanntes Polen-Denkmal, das speziell an den deutschen Überfall auf Polen 1939 und die deutsche Besatzung erinnern soll. kna

Berlin/Jerusalem/Tel Aviv

60 Jahre diplomatische Beziehungen: Deutsch-israelischer Buchmesse-Pavillion abgesagt

Regierungsbeamte in Israel sind enttäuscht. Die Bundesregierung sieht die Sache anders

 12.12.2024

Meinung

Wenn Social Media zur Gefahr für die Demokratie wird

Politik und Plattformbetreiber müssen konsequent gegen Desinformation und Hetze vorgehen

von Anna Staroselski  12.12.2024

Berlin

Roth: Israelische Angriffe auf syrische Waffenlager verständlich

Israels Luftwaffe bombardiert seit dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad massiv militärische Einrichtungen in Syrien. Der SPD-Politiker zeigt dafür zum Teil Verständnis

 12.12.2024

Nach Eklat

Vatikan entfernt Jesus-Kind mit Keffiyeh

Nach tagelanger Kritik hat die katholische Kirche nun reagiert, auch wenn sie sich öffentlich nicht äußert

von Nils Kottmann  12.12.2024

Baden-Württemberg

Nach antisemitischen Anfeindungen: Innenminister will Pfarrer schützen

Ein evangelischer Pastor in Langenau bei Ulm wird seit Monaten wegen seiner Kritik an den Hamas-Massakern angefeindet

 12.12.2024

Berlin

Was die Bundesregierung gegen Antisemitismus tun will

Mehr Beauftragte, mehr Programme - und trotzdem mehr Judenhass. Der neue Bericht der Bundesregierung zeigt Fortschritte und Lücken bei der Bekämpfung von Antisemitismus auf. Eine Bilanz der vergangenen vier Jahre

 12.12.2024

Leitartikel

Islamisten als Befreier?

Nach dem Sturz der blutigen Assad-Diktatur atmet die Welt auf. Was die Umwälzungen für den Nahen Osten bedeuten – und für Israels Sicherheit

von Peter R. Neumann  12.12.2024

Europa

Kniefall in Warschau - Söder gedenkt Polens Kriegsopfern

In Warschau legt Markus Söder einen Opferkranz nieder und kündigt polnische Hinweisschilder für Bayerns Gedenkstätten an. Im Gespräch mit dem Regierungschef geht es um einen aktuellen Krieg

 11.12.2024

Meinung

Syrien: Warum machen wir immer wieder den gleichen Fehler?

Der Westen sollte keinem Mann vertrauen, der bislang als Terrorist gesucht wurde

von Jacques Abramowicz  11.12.2024