Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat am Montag mit ihrem neuen israelischen Amtskollegen Eli Cohen von der Likud-Partei telefoniert. Das bestätigte das Auswärtige Amt auf Anfrage der Jüdischen Allgemeinen. Der Inhalt des Gespräches bliebe aber vertraulich, hieß es.
Anders handhabt es offenbar die israelische Seite. Eli Cohen schrieb auf Twitter: »Ich habe ihr für die Unterstützung Deutschlands für Israel in internationalen Foren gedankt.« Gemeint ist damit offensichtlich die Resolution der UN-Vollversammlung, in welcher der Internationale Gerichtshof in Den Haag aufgefordert wird, Israels Vorgehen im Westjordanland zu untersuchen. Deutschland war eines der wenigen Länder, das gegen die Resolution stimmte.
Cohen schrieb weiter: »Wir haben uns verpflichtet, auch in Zukunft zusammenzuarbeiten, um die Beziehungen zwischen den beiden Staaten voranzubringen.«
Beziehung Wie die »The Times of Israel« berichtet, sei es in dem Gespräch auch um die besondere Beziehung der beiden Länder gegangen, »die historisch auf der Erinnerung an den Holocaust und vielen anderen Bereichen der Zusammenarbeit beruhen.«
Eli Cohen hat den Berichten zufolge wohl auch seine Wertschätzung für Baerbocks Haltung hinsichtlich des Irans ausgesprochen. Die Grünen-Politikerin hatte im November vergangenen Jahres angekündigt, dass sie prüfen lässt, ob die iranischen Revolutionsgarden wegen ihres gewaltsamen Vorgehens gegen die Protestbewegung als Terrororganisation eingestuft werden können.
Cohen soll neben Annalena Baerbock mit einer Reihe weiterer Amtskollegen aus Europa telefoniert haben, darunter die Außenminister des Vereinigten Königreichs, Österreichs, der Niederlande und Estlands.