Für das Internationale Auschwitz Komitee hat dessen Exekutiv-Vizepräsident Christoph Heubner das Ergebnis der Europawahl als »deprimierende Zäsur« gewertet.
»In immer mehr Ländern gewinnen nationalistische und rechtsextreme Parteien an Einfluss, die eigentlich den europäischen Gedanken verachten, der doch aus den Schrecken des Zweiten Weltkrieges und dem mörderischen Horror der Lager erwachsen ist«, erklärte Heubner am Montag während eines Aufenthaltes in der KZ-Gedenkstätte Auschwitz.
Für Überlebende des Holocaust bleibe Europa dennoch die große Hoffnung, führte er aus. Deshalb sollten die anderen Parteien im Europäischen Parlament diese europäische Idee schützen und der Agitation und Hetze rechtsextremer Kräfte gemeinsam entgegenstehen.
Bei den am Sonntag zu Ende gegangenen Europawahlen hatten Rechtsaußen-Parteien deutliche Zugewinne erzielt. In Deutschland kam die AfD auf 15,9 Prozent und wurde hinter der CDU zweitstärkste Partei. epd