Justiz

Auschwitz Komitee kritisiert Urteile im Ballstädt-Prozess

Das Urteil sei ein Erfolg für die rechtsextreme Szene und konterkariere den Kampf gegen Rechts

 12.07.2021 17:50 Uhr

Exekutiv-Vizepräsident des Komitees, Christoph Heubner Foto: picture alliance / ZB

Das Urteil sei ein Erfolg für die rechtsextreme Szene und konterkariere den Kampf gegen Rechts

 12.07.2021 17:50 Uhr

Das Internationale Auschwitz Komitee hat die Urteile des Landgerichts Erfurt im Prozess um den Überfall auf eine Kirmesgesellschaft im thüringischen Ballstädt scharf kritisiert. »Das ganze Verfahren wie das Urteil sind ein Erfolg für die rechtsextreme Szene und konterkarieren den Kampf gegen Rechts«, sagte der Exekutiv-Vizepräsident des Komitees, Christoph Heubner, am Montag in Berlin. Er bezeichnete die Entscheidung des Gerichts als »krasse Fehleinschätzung« und ein »Augen-Verschließen vor der Realität des Rechtsextremismus«.

Das Landgericht hatte am Vormittag in einer Neuauflage des Prozesses neun Angeklagte wegen gefährlicher Körperverletzung in zehn Fällen zu Haftstrafen in Höhe von einem Jahr beziehungsweise einem Jahr und zehn Monaten verurteilt, diese aber zur Bewährung ausgesetzt. Vorangegangen war Anfang des Jahres ein Deal zwischen Gericht, Staatsanwaltschaft und den Angeklagten, wonach diesen im Gegenzug für Geständnisse Bewährungsstrafen in Aussicht gestellt worden waren. Das Gericht schloss in seiner Entscheidung einen politischen Hintergrund der Tat aus und wertete den Überfall als Racheakt.

Heubner kann diese Einschätzung nicht nachvollziehen: »Alle Angeklagten waren den Behörden bekannte Hardcore-Neonazis. Es ist schon traurig, dass der Staat sich so wenig wehrhaft zeigt und zulässt, dass rechte Banden Menschen, die in einer Demokratie frei und friedlich leben wollen, in Angst und Schrecken versetzen.« Die Täter hatten im Februar 2014 in Ballstädt eine Kirmesgesellschaft überfallen und mehrere Menschen schwer verletzt. Das Urteil im ersten Prozess 2017 war vom Bundesgerichtshof in Karlsruhe im Mai 2020 aus formalen Gründen aufgehoben worden. kna

Meinung

Die Schweizer Sozialdemokraten und ihr radikaler Mittelweg

Die SP versteckt sich hinter widersprüchlichen und israelkritischen Resolutionen

von Nicole Dreyfus  29.10.2024

Libanon

Acht UN-Soldaten bei Raketenbeschuss leicht verletzt

Die UN schreiben den Angriff der Hisbollah zu

 29.10.2024

Berlin

Studentin für israelfeindliche Flugblätter verurteilt

Die Studentin wurde zudem des tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte für schuldig gesprochen

 29.10.2024

Meinung

Djamshid Sharmahd hätte gerettet werden können

Warum die Bundesregierung eine Mitverantwortung für den Tod des Oppositionellen trägt

von Saba Farzan  29.10.2024

Geiseln

Netanjahu dementiert Vorschlag für Geisel-Abkommen

Ein ägyptischer Vorschlag für einen Geiseldeal existiert wohl doch nicht

 29.10.2024

Berlin

Klein: Antisemitismus an Schulen und im Internet bekämpfen

Klein und Friedman kritisierten mangelnde Anteilnahme in Deutschland mit dem Leid der Opfer des Terroranschlags

 29.10.2024

Antisemitismus

Publizist Friedman: Worte Erdogans sorgen für Judenhass-Anstieg

Für Michel Friedman ist der türkische Präsident mitverantwortlich für wachsenden Antisemitismus

 29.10.2024

Staatsanwaltschaft Stuttgart

Anklage wegen Anschlagsplänen auf Synagoge in Heidelberg

Zwei junge Männer tauschen sich in Chats über mögliche Anschläge auf jüdische Einrichtungen in Heidelberg und Frankfurt am Main aus

 29.10.2024

Hannover

Erneut Vandalismus an NS-Gedenkstätte Ahlem

Unbekannte haben am Sonntagabend mehrere Tafeln an der sogenannten »Wand der Namen« beschädigt oder ganz herausgerissen

 29.10.2024