Antisemitismus

Auch in Halle Stolpersteine gestohlen

Blick auf Halle an der Saale Foto: picture alliance / ZB/euroluftbild.de

Unbekannte haben in Halle insgesamt fünf Stolpersteine aus dem Boden gebrochen und gestohlen, die an die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus erinnern. Laut der dortigen Polizei handelt es sich um fünf Stolpersteine in der Landsberger Straße. Zuerst hatte der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) berichtet. Es handle sich um die Gedenksteine der jüdischen Familie Brilling. Vier der Familienmitglieder wurden in Auschwitz ermordet.

Laut dem Sender habe sich die Tat bereits in der Zeit um den 8. oder 9. Oktober ereignet, also kurz nach dem ersten Jahrestag der Terrorangriffs der Hamas auf den Süden Israels am 7. Oktober 2023. Der Verein »Zeitgeschichte(n) e.V.« aus Halle habe Anzeige erstattet, aber den Fall nicht publik gemacht. Nach Polizeiangaben ermittelt der Staatsschutz.

Lesen Sie auch

Anders als in Zeitz in Sachsen-Anhalt, wo in der Zeit um den 7. Oktober zehn und damit alle Stolpersteine in der Stadt gestohlen worden waren, steht in Halle bereits der Tag der Wiederseinsetzung der fünf Stolpersteine durch den Kölner Künstler Gunter Demnig fest: am 12. November.

Demnig setzt seit 1996 an Orten, an denen vor allem Holocaust-Opfer zuletzt wohnten oder wirkten, quadratische Betonsteine mit einer Messingplatte mit deren Schicksalsdaten ins Gehwegpflaster ein.

Halle, ebenfalls in Sachsen-Anhalt, ist die Stadt, in der am 9. Oktober 2019 ein rechtsextremistischer Antisemit versucht hat, die in der Synagoge im Paulusviertel an Jom Kippur versammelten Menschen zu ermorden. Als es ihm nicht gelang, in das Gebäude einzdringen, schoss er wahllos auf Passanten, von denen zwei starben. epd/ja

Reaktionen

Freund und Bruder Franziskus – Juden verabschieden sich vom Papst

Mit Wärme und Respekt würdigen Vertreter der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland und weltweit den Papst. Nicht immer war das Verhältnis von katholischer Kirche und Judentum aber einfach, etwa nach dem 7. Oktober 2023

von Leticia Witte  21.04.2025

Reaktionen

»Mit Papst Franziskus ist ein Freund der jüdischen Gemeinschaft von uns gegangen«

Der Zentralrat der Juden würdigt Papst Franziskus, der am Montag im Alter von 88 Jahren gestorben ist

 21.04.2025

Nachruf

Förderer des katholisch-jüdischen Dialogs, aber auch harter Kritiker Israels

Papst Franziskus ist am Montag im Alter von 88 Jahren gestorben. Sein langjähriger Gesprächspartner, Rabbiner Jehoschua Ahrens, nimmt Abschied

von Rabbiner Jehoschua Ahrens  21.04.2025

Vatikan

Papst Franziskus ist tot

Das Oberhaupt der katholischen Kirche starb einen Tag nach dem Ostersegen

 21.04.2025

Meinung

Nur scheinbar ausgewogen

Die Berichte der Öffentlich-Rechtlichen über den Nahostkonflikt wie die von Sophie von der Tann sind oft einseitig und befördern ein falsches Bild von Israel

von Sarah Maria Sander  20.04.2025

Meinung

Wenn deutsche Ex-Diplomaten alle antiisraelischen Register ziehen

Deutschland darf nicht länger schweigen? Eine Erwiderung von Daniel Neumann auf den vielsagenden »FAZ«-Gastbeitrag ehemaliger Botschafter

von Daniel Neumann  18.04.2025

Einspruch

Niemals vergessen!

Eva Umlauf will nicht hinnehmen, dass immer mehr Deutsche einen Schlussstrich unter die NS-Zeit ziehen möchten

von Eva Umlauf  18.04.2025

Essay

Der verklärte Blick der Deutschen auf Israel

Hierzulande blenden viele Israels Vielfalt und seine Probleme gezielt aus. Das zeigt nicht zuletzt die Kontroverse um die Rede Omri Boehms in Buchenwald

von Zeev Avrahami  18.04.2025

Kommentar

Bis zuletzt wollte Mustafa A. aus Lahav Shapira einen Täter machen

Dem Täter tue es leid, dass sein Angriff »instrumentalisiert wird, um jüdischen Bürgern Angst einzuflößen«. Ein unverfrorener Satz

von Nils Kottmann  17.04.2025