Ein Video auf dem Kanal TikTok könnte dem Berliner Clanchef Arafat Abou-Chaker neuen juristischen Ärger einbringen. Abou-Chaker hatte im Gespräch mit dem Salafisten und Islamisten Pierre Vogel wörtlich über Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu gesagt: »Für mich ist Adolf Hitler besser als Netanjahu.« Hitler habe die Menschen wenigstens sofort umgebracht, sagte Abou-Chaker in dem Videoblog, in dem er auch »dieses zionistische Regime« in Israel mit den Nazis verglich.
Netanjahu hingegen, so Abou-Chaker, lasse »uns leiden und bringt uns um. Der will ein ganzes Volk (die Palästinenser, Anmerkung der Red.) auslöschen.«
Im weiteren Verlauf des Videos erwähnt Abou-Chaker noch, dass er »kein Befürworter eines Adolf Hitler« sei, denn der sei »genauso schlimm wie Netanjahu«.
Pierre Vogel ging nicht direkt auf Abou-Chakers Äußerungen ein, sondern prophezeite, dass »die Medien« nicht die Aufforderungen der beiden an die Muslime, sich »friedlich zu verhalten, keine Gebäude anzuzünden, keine Menschen umzubringen oder wehzutun« (Originalton, Red.) weiterverbreiten würden, sondern den Hitlervergleich »ausschlachten« würden.
Dass das Video in der Öffentlichkeit für Aufsehen sorgen würde, war von den beiden Protagonisten gewiss kalkuliert. Überrascht sein dürften die beiden Hamas-Apologeten allerdings von der Antwort des Zentralrats der Juden in Deutschland. Der postete das Video auf seinem X-Account (vormals Twitter, Red.)
Die ließ nicht lang auf sich warten und textete zurück: »Selbstverständlich haben wir das Video zur Prüfung an unseren #Staatsschutz weitergeleitet.«
Abou-Chakers Entgleisung ist nicht die erste. Bereits zu Beginn des Hamas-Überfalls auf Israel hatte der ehemalige Manager des Rappers Bushido, mit dem er seit langem zerstritten ist, gesagt, bei den Gräueltaten handle es sich um »Fake News« und »Propaganda«.
Jetzt ermittelt der Staatsschutz wegen der Aussagen in dem Talk mit Pierre Vogel.
Anmerkung der Redaktion: In der ursprünglichen Version des Textes hieß es fälschlicherweise, dass Juden sich friedlich verhalten, keine Gebäude anzünden und keine Menschen umbringen sollten. Tatsächlich richtete sich der Aufruf an Muslime. Wir haben die entsprechende Stelle korrigiert.