Bayerns Antisemitismusbeauftragter Ludwig Spaenle hat die Aufnahme seines baden-württembergischen Amtskollegen Michael Blume auf die »Antisemiten-Liste« des Simon-Wiesenthal-Zentrums entschieden zurückgewiesen. Blumes persönliches Engagement gegen Antisemitismus werde sehr geschätzt, teilte Spaenle am Freitag in München mit. »Das Simon-Wiesenthal-Zentrum erweist dem Kampf gegen die wahren Antisemiten mit derartigen Nominierungen einen schlechten Dienst.«
Mit seiner Rangliste der »einflussreichsten Antisemiten« weist das Simon-Wiesenthal-Zentrum in Los Angeles auf die nach seiner Einschätzung zehn weltweit schlimmsten antisemitischen Vorfälle des Jahres hin. In dem Bericht heißt es, Blume habe »offenbar vergessen, dass es seine Aufgabe ist, Antisemitismus zu bekämpfen, nicht ihn zu ›mögen‹ «. Das Zentrum wirft Blume vor, in Beiträgen in Netzwerken Zionisten mit Nazis verglichen und »antijüdische, israelfeindliche und verschwörerische Twitter-Accounts« mit Likes versehen zu haben.
Das Simon-Wiesenthal-Zentrum wurde 1977 mit dem Ziel gegründet, den Holocaust und den Hass gegen Juden im historischen und aktuellen Kontext zu erforschen. Es wurde nach dem österreichisch-jüdischen Publizisten Simon Wiesenthal (1908-2005) benannt, der jedoch an der Gründung nicht beteiligt war. An der Liste des Zentrums gab es schon häufiger Kritik und große Irritationen. Kna