Brandenburgs Kulturministerin Manja Schüle (SPD) hat zum Engagement gegen wachsenden Antisemitismus aufgerufen. Dafür müssten wirkungsvolle Instrumente entwickelt werden, erklärte Schüle am Dienstag in Potsdam zur Eröffnung einer Tagung zu dem Thema.
Gesellschaft Auch über Vorschläge für die Aufnahme einer Antisemitismus-Klausel in die brandenburgische Landesverfassung müsse breit debattiert werden, »nicht nur in Wissenschaft und Politik, sondern in der gesamten Gesellschaft«.
Dass Kippa-Träger auf offener Straße angegriffen, jüdische Gotteshäuser attackiert und ungehemmt antisemitische Hass-Parolen verbreitet werden, dürfe nicht hingenommen werden, betonte Schüle.
Alltag Allein in Brandenburg seien in den vergangenen fünf Jahren fast 500 antisemitische Vorfälle und Straftaten bekanntgeworden. Was vor einigen Jahren noch undenkbar gewesen wäre, sei heute Alltag in Deutschland.
»Der Antisemitismus grassiert«, betonte Schüle: »Es sind nicht mehr dieselben Menschen wie vor 75 Jahren, aber es ist dasselbe Böse.« Deswegen ende auch die Verantwortung zum Engagement dagegen nicht. epd