Israels Vizepremier Silvan Schalom hat bei seinem Berlin-Besuch am Freitagvormittag am »Gleis 17« der Opfer des Holocaust gedacht. Nach der kurzen Zeremonie am Mahnmal in Berlin-Grunewald sprach er mit der Jüdischen Allgemeinen über die Gefahr des Antisemitismus in Deutschland.
In Bezug auf den Angriff gegen Rabbiner Daniel Alter und dessen Tochter sagte er: »Ein solch trauriges Ereignis wirkt fast so, als ob sich seit damals nichts geändert hat. Das stimmt mich sehr traurig.« Die deutschen Behörden müssen die Täter fassen und zur Verantwortung ziehen, betonte der Minister. Deutschland müsse wissen, wie das Phänomen zu bekämpfen sei. »Die Tatsache, dass sich hier ein Jude mit einer Kippa nicht mehr unbehelligt in der Öffentlichkeit zeigen kann, ist eine sehr negative Entwicklung. Die Attacken richten sich gegen Juden, nur weil sie Juden sind. Das ist Anlass zur Sorge, wir können derart brutale Übergriffe nicht akzeptieren.«