Ghettorenten

Altersgelder auch für polnische Überlebende

Seit Ende April verhandelte das Bundesministerium für Arbeit und Soziales mit dem polnischen Arbeitsministerium. Foto: dpa

Bald können auch in Polen lebende ehemalige jüdische Ghettoarbeiter die Auszahlung einer höheren Summe ihrer Rente beantragen. Darauf haben sich nach Informationen der Jüdischen Allgemeinen die Regierungen in Berlin und Warschau geeinigt.

Das vor wenigen Wochen vom Bundestag reformierte Gesetz zur Auszahlung der sogenannten Ghettorenten hatte noch einige Opfergruppen ausgespart. Die in Polen lebenden jüdischen früheren Ghettoarbeiter etwa sind nach bisheriger Rechtslage nicht von der Verbesserung der Auszahlung begünstigt, wie sie vom Zentralrat der Juden, der Claims Conference und dem Bundesverband Information & Beratung für NS-Verfolgte letztlich erfolgreich gefordert worden war.

rentenexport Ein sogenannter »Rentenexport« findet zwischen Deutschland und Polen nicht statt. Das wurde 1975 in einem bilateralen Abkommen geregelt. Jeder Staat, so wurde es da festgelegt, zahlt aus allen Zeiten den in seinem Gebiet lebenden Berechtigten eine Rente.

Für in Polen lebende Juden, die in nationalsozialistischen Ghettos gearbeitet haben, bedeutet das, dass sie ihre Rente vom polnischen Versicherungsträger erhalten – auch den Teil der Rente, der ihnen aus der Zeit zusteht, als sie in von den Deutschen eingerichteten Ghettos arbeiteten, wofür in der Regel auch die Arbeitgeber Abgaben an die deutsche Rentenkasse gezahlt hatten.

Seit Ende April verhandelte das Bundesministerium für Arbeit und Soziales mit dem polnischen Arbeitsministerium. Im Ergebnis sollen nun, wie es heißt, »nach jeweils erforderlichen innerstaatlichen Konsultationen in Regierungsverhandlungen rasch Änderungen am bestehenden Sozialversicherungsabkommen« vereinbart werden.

Soll heißen: Nur wenige administrative Probleme müssen noch ausgeräumt werden, dann können die Altersgelder für jüdische Schoa-Überlebende in Polen überwiesen werden.

Jüdische Journalisten

»Hochschulen dürfen kein rechtsfreier Raum werden«

Der Verband reagiert auf die Äußerungen von Bettina Völter, der Präsidentin der Alice-Salomon-Hochschule

 12.01.2025

Oded Horowitz

Düsseldorfs braunes Erbe

Beim Gedenken muss die Stadt konsequent sein

von Oded Horowitz  12.01.2025

Thüringen

KZ-Gedenkstätten prüfen Rückzug von der Plattform X 

Das von Elon Musk übernommene soziale Medium gefährde des Zusammenhalt demokratischer Gesellschaften

 11.01.2025

Riesa

Massive Proteste gegen AfD-Bundesparteitag 

Mehrere tausend Menschen sind seit dem frühen Samstagmorgen in der sächsischen Stadt gegen den AfD-Bundesparteitag auf die Straße gegangen

 11.01.2025

Nachruf

Keine halben Sachen

Die langjährige Israel-Korrespondentin der WELT, Christine Kensche, ist gestorben. Ein persönlicher Nachruf auf eine talentierte Reporterin und einen besonderen Menschen

von Silke Mülherr  10.01.2025

Meinung

Tiefpunkt für die Pressefreiheit

An der besetzten Alice Salomon Hochschule versuchte die Rektorin zusammen mit israelfeindlichen Aktivisten, die journalistische Berichterstattung zu verhindern

von Jörg Reichel  10.01.2025

Alice Salomon Hochschule

Nach Besetzung: Hochschulleitung soll Journalisten behindert haben

Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union erhebt schwere Vorwürfe gegen die Leitung

 10.01.2025 Aktualisiert

Nachruf

Eine unabhängige Beobachterin mit Herzensbildung

WELT-Chefredakteur Jan Philipp Burgard nimmt Abschied von Israel-Korrespondentin Christine Kensche

von Jan Philipp Burgard  10.01.2025

Interview im "Playboy"

Marcel Reif: Antiisraelische Hetze bei Demos ist Judenhass

»Ich hätte mir gewünscht, dass der Rechtsstaat viel schneller und viel härter eingreift«, sagt der Sportkommentator

 10.01.2025