Kunst

Ai Weiwei, die »jüdische Lobby« und Kritik am Anti-Terror-Krieg in Gaza

Dem Westen warf er politische Zensur vor

 04.02.2024 14:07 Uhr

Ai Weiwei Foto: picture alliance / empics

Dem Westen warf er politische Zensur vor

 04.02.2024 14:07 Uhr

Der chinesische Künstler Ai Weiwei hat die Absage seiner Ausstellung in London mit Maßnahmen während der Kulturrevolution in China unter Mao Tsetung verglichen. »Ich bin mit dieser heftigen politischen Zensur aufgewachsen«, sagte der 66-Jährige am Sonntag dem britischen TV-Sender Sky News. »Mir wird jetzt klar, dass man im Westen heute genau dasselbe tut.«

Die Gesellschaft sei eingeschüchtert, dass sie allen Fragen und Debatten aus dem Weg gehe, sagte der in Europa lebende Künstler aus China.

Die Londoner Lisson Gallery hatte im November eine geplante Schau mit Werken von Ai Weiwei nach heftiger Kritik an Äußerungen des Künstlers gestoppt.

Bekannte Erscheinungsform

Er hatte sich Berichten unter anderem britischer Medien zufolge in einem inzwischen gelöschten Tweet auf der Social-Media-Plattform X über finanziellen, kulturellen und medialen Einfluss der »jüdischen Community« geäußert. Bei dieser Aussage handelt es sich um eine bekannte antisemitische Verschwörungstheorie.

Ai Weiwei kritisierte auch die Suspendierung von zwei New Yorker Universitätsprofessoren wegen Kommentaren über Gaza. »Das ist wie eine Kulturrevolution, die jeden zerstören will, der eine andere Einstellung hat, nicht einmal eine klare Meinung«, sagte er. »In Universitäten oder in der Politik - überall - kann man nicht mehr über die Wahrheit sprechen.«

Westliche Künstler seien »vom Kapitalismus korrumpiert« worden. »Sie wollen nur Geld und berühmt werden«, sagte Ai Weiwei.

Die »Große Proletarische Kulturrevolution« war eine politische Massenkampagne von 1966 bis 1976. China versank währenddessen im Chaos, etliche Menschen wurden zu harter körperlicher Arbeit aufs Land geschickt. Im Namen der Revolution war alles erlaubt. Nach verlässlichen Schätzungen kamen zwischen 1,5 und 1,8 Millionen Menschen ums Leben. dpa/ja

Meinung

Trump und Israel: Eine unbequeme Wahrheit

Der designierte 47. US-Präsident hat noch vor Amtsantritt mit seiner Nahostpolitik der maximalen Abschreckung und Härte mehr in Israel und Gaza erreicht als die Biden-Administration und die Europäer in den vergangenen 13 Monaten

von Philipp Peyman Engel  21.01.2025 Aktualisiert

Debatte

Scholz äußert sich zu Musks umstrittener Geste

Elon Musks Hitlergruß-ähnliche Geste bei einer Rede zu Trumps Amtseinführung sorgt für Irritationen. Auch beim Weltwirtschaftsforum in Davos ist sie Thema. Der Kanzler reagiert

 21.01.2025

Meinung

Wenn Freunde peinlich werden

Das Auswärtige Amt hat einem deutsch-israelischen Stand bei der Frankfurter Buchmesse eine Absage erteilt. Ein Armutszeugnis für Außenministerin Baerbock, findet unsere Redakteurin Ayala Goldmann

von Ayala Goldmann  21.01.2025 Aktualisiert

27. Januar

»Als ob es gestern wäre«: 80 Jahre nach Auschwitz

Das Grauen des Holocaust wirklich zu verstehen, fällt heute schwer. Aber wegsehen ist keine Option, findet nicht nur die Überlebende Margot Friedländer

 21.01.2025

Washington D.C./Berlin

Trump stoppt UNRWA-Finanzierung

Die USA waren der größte Beitragszahler der UNO-Unterorganisation. Dies gilt vorerst nicht mehr

von Imanuel Marcus  21.01.2025

Kommentar

Trump 2.0 wird den Nahen Osten erneut verändern

Carsten Ovens erläutert Chancen und Risiken der künftigen US-Außenpolitik

von Carsten Ovens  21.01.2025

USA

TV-Mann, Milliardär, Radikale: So soll Trumps Team aussehen

Bei der Wahl der Kandidaten für gewichtige Posten spielten für den neuen US-Präsidenten Trump Fernsehtauglichkeit, stramme Gefolgschaft und Geld eine Rolle. Wer hat in Washington bald das Sagen?

von Christiane Jacke  21.01.2025

Verfassungsschutz

AfD Sachsen bleibt »gesichert rechtsextrem«

Das sächsische Oberverwaltungsgericht wies eine Beschwerde der Partei zurück

 21.01.2025

Sachsen

Gedenkstätten erinnern an NS-Opfer

Die zentrale Gedenkveranstaltung soll in Pirna-Sonnenstein stattfinden

 21.01.2025