Nach dem Anschlag

»AfD hat viele judenfeindliche Positionen«

Foto: dpa

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hat der AfD erneut vorgeworfen, Stimmung gegen Juden zu machen. »Die AfD hat sehr viele judenfeindliche Positionen«, sagte Klein am Freitag im ZDF-»Morgenmagazin«. »Ich erinnere zum Beispiel an die Position, es soll das rituelle Schächten verboten werden.«

Das würde es gläubigen Juden unmöglich machen koscher zu essen. »Was sie aber nun einmal machen«, sagte der Beauftragte. Auch gebe es »eine nicht ganz eindeutige Haltung der AfD zu Beschneidung«. Diese jüdische Praxis sei von der Partei als »rituelles mittelalterliches Schlachtritual« bezeichnet worden. »Also hier sollte die AfD noch einmal an sich arbeiten.«

WEHRMACHT Klein äußerte sich im Zusammenhang mit dem antisemitischen und rechtsextremistischen Anschlag von Halle. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hatte der AfD eine Mitverantwortung an dem Anschlag gegeben, weil einige ihre Politiker »geistige Brandstifter« seien. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte dem zugestimmt, allerdings ohne den Parteinamen AfD in den Mund zu nehmen.

Klein sagte im ZDF in Anspielung auf eine Äußerung von AfD-Chef Alexander Gauland zur Wehrmacht: »Es kann auch nicht sein, dass wieder Sätze fallen, wie: Man soll wieder stolz sein auf die Leistungen der deutschen Soldaten im Zweiten Weltkrieg.«

Der AfD-Vorsitzende Jörg Meuthen hatte unmittelbar vor Klein in einem Interview in derselben Sendung noch die Position der AfD verteidigt. Die AfD sei »eine durch und durch proisraelische und projüdische Partei«.

»Wir setzen uns mit Nachdruck für jüdisches Leben in Deutschland ein - das für uns Bestandteil unserer Identität ist. Wir haben eine Gruppierung Juden in der AfD, wir haben ganz viele jüdische Mitglieder«, sagte der Parteichef. Er beteuerte: »Diese 35.000 Mitglieder haben mit Antisemitismus nichts, wirklich nichts zu tun.«

PROGRAMM Klein sagte dagegen, zwar gebe es »eine ganz kleine Gruppe von Juden, die in der AfD organisiert sind.« Diese solle sich »jetzt dann aber auch innerhalb der Partei zu Wort melden.«

Der AfD-Bundestagsabgeordnete Albrecht Glaser hatte nach entsprechender Kritik von Klein im Januar dieses Jahres bereits erklärt, die Beschneidung sei im Parteiprogramm gar nicht erwähnt. Die AfD wende sich nicht gegen das rituelle Schächten an sich, sondern »gegen das betäubungslose Schlachten von Tieren«. Glaser ist Vorsitzender der Bundesprogrammkommission der AfD.  dpa

USA

FBI: Attentäter von New Orleans war Einzeltäter

Der Täter handelte offenbar allein und war ein Anhänger der islamistischen Terrormiliz IS

 02.01.2025

Niederlande

Namen von 425.000 Kollaborateuren einsehbar

Das passt nicht allen Bürgern. Reißen nun alte Wunden wieder auf?

 02.01.2025

Volker Beck

Christoph Heusgen: Ein außenpolitischer Bruchpilot

Die Kritik des Spitzendiplomaten an Israel ist niederträchtig – und seine eigene politische Bilanz verheerend

von Volker Beck  02.01.2025

London

Nach Wahlkampfhilfe für AfD: Musk setzt sich auch für britischen Rechtsextremen ein

Tommy Robinson ist selbst für den Brexit-Vorkämpfer Nigel Farage zu radikal

 02.01.2025

Medien

»Welt«-Chefredakteur verteidigt Musk-Kommentar

Jan Philipp Burgard bezeichnet den Gastbeitrag von Elon Musk als »Beitrag zur politischen Meinungsbildung« und beklagt eine »Doppelmoral«

von Steffen Grimberg  02.01.2025

Meinung

Wer jüdisches Leben wirklich schützt

Manche jüdische Einrichtungen setzen neben dem Polizeischutz auf eigenes Sicherheitspersonal – und das ist auch gut so

von Mascha Malburg  02.01.2025

New York

Demonstranten fordern »Intifada-Revolution«

Auf Transparenten waren antisemitische Parolen wie »Zionismus ist ein Krebsgeschwür« zu lesen

 02.01.2025

Standpunkt

Elon Musk, die »WELT« und die Meinungsfreiheit

Ein Kommentar von Philipp Peyman Engel

von Philipp Peyman Engel  01.01.2025

USA

Terrorfahrt in New Orleans

Im beliebten Ausgehviertel der Stadt ist ein Pickup-Truck durch die Menge gerast. Mindestens zehn Menschen sind tot, viele verletzt. Auch zwei Israelis sollen unter den Opfern sein

 01.01.2025 Aktualisiert