Judenhass

»Äußerungen sind zutiefst antisemitisch«

Bundespräsident Steinmeier verurteilt die jüngste Rede von Palästinenserführer Abbas

 12.09.2023 16:16 Uhr

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit König Philipp von Belgien beim Besuch eines Kabelwerkes in Eupen am Dienstag. Foto: picture alliance/dpa/Belga

Bundespräsident Steinmeier verurteilt die jüngste Rede von Palästinenserführer Abbas

 12.09.2023 16:16 Uhr

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat eine antisemitische Rede des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas mit scharfen Worten verurteilt.

»Die Äußerungen sind zutiefst antisemitisch und erbärmlich«, sagte Steinmeier am Dienstag am Rande des 19. informellen Gipfeltreffens der Staatsoberhäupter der deutschsprachigen Staaten im belgischen Eupen. »Ich glaube, dass Präsident Abbas sich mit diesen Äußerungen nicht nur selbst ins Abseits stellt, sondern auch der Sache der Palästinenserinnen und Palästinenser schadet«, ergänzte der 67-Jährige.

Steinmeier, der selbst regelmäßig in Bezug auf sein Verhältnis zu den Palästinensern massiv in der Kritik steht, bezog sich auf antisemitische Äußerungen von Abbas in einer Rede vor führenden Mitgliedern der Fatah-Partei. Die Äußerungen hatten international Kritik ausgelöst. Abbas sagte in der Rede: »Sie sagen, dass Hitler die Juden getötet hat, weil sie Juden waren, und dass Europa die Juden gehasst hat, weil sie Juden waren.« Dies sei falsch. »Die (Europäer) kämpften gegen diese Menschen wegen ihrer Rolle in der Gesellschaft, die mit Wucher, Geld und so weiter zu tun hatte.«

Entsetzen Steinmeier sagte in Eupen, er habe Abbas‹ Äußerungen »mit einigem Entsetzen« zur Kenntnis genommen. »Wir werden jeder Form des Antisemitismus entgegentreten, auch, wenn er anderswo auf der Welt und selbst von Abbas geäußert wird«, versicherte er.

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Es ist nicht das erste Mal, dass Abbas mit antisemitischen Äußerungen für Empörung sorgt. Bereits 2018 behauptete er, die Ermordung von sechs Millionen Juden durch die Nazis sei nicht durch Antisemitismus, sondern wegen ihrer »soziale Stellung« ausgelöst worden.

Für einen Eklat sorgte er zudem im vergangenen Jahr, als er Israel bei einer Pressekonferenz mit Bundeskanzler Olaf Scholz vielfachen »Holocaust« an den Palästinensern vorwarf. dpa

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