Der Sportartikelkonzern Adidas wird nach den ersten Verkäufen seines Bestandes an den gemeinsam mit dem Skandalrapper Kanye West auf den Markt gebrachten Produkten der »Yeezy«-Reihe für das laufende Jahr optimistischer. So dürfte der erwartete Verlust 2023 geringer ausfallen, teilte das Unternehmen in Herzogenaurach mit.
Adidas geht von einem negativen Betriebsergebnis von 450 Millionen Euro aus, nach zunächst geschätzten 700 Millionen Euro. Die Abschreibungen auf den übrigen »Yeezy«-Bestand werden bei 400 Millionen Euro erwartet, 100 Millionen Euro weniger als zuvor. Dazu kommen Kosten für die strategische Überprüfung von unverändert bis zu 200 Millionen Euro.
Problemfall Kanye West hatte gemeinsam mit Adidas teure Lifestyle-Produkte auf den Markt gebracht - ein zunächst für beide Seiten höchst lukratives Geschäft. »Yeezy« bedeutete für Adidas Milliardenumsätze, vor allem in den USA, mit sehr hoher Gewinnspanne. Nach antisemitischen Äußerungen von West und erheblichem Druck von außen stellte Adidas die Zusammenarbeit und auch den Verkauf der Produkte ein.
Spenden Der Konzern hatte im Mai angekündigt, Teile des Bestandes an »Yeezy«-Produkten auch nach der Trennung von dem umstrittenen Musiker zu verkaufen. Ein »signifikanter Betrag« soll an Organisationen gespendet werden, die sich gegen Diskriminierung und Hass, einschließlich Rassismus und Antisemitismus, einsetzen.
Auch beim Umsatz wurde Adidas etwas zuversichtlicher. Hier erwartet das Management um Konzernchef Björn Gulden einen geringeren Rückgang. So dürften die Erlöse währungsbereinigt im mittleren einstelligen Prozentbereich sinken, statt einem zunächst kalkulierten hohen einstelligen Prozentbereich. dpa