Frankfurt am Main

6000 Menschen bei Lichterkette gegen Antisemitismus

Frankfurter und Besucher der Stadt nehmen an einer Lichterketten-Aktion gegen Antisemitismus teil. Foto: picture alliance/dpa

Rund 6000 Menschen haben sich nach Angaben der Veranstalter am Sonntagabend an einer Lichterkette gegen Antisemitismus entlang des Mainufers in Frankfurt beteiligt. »Ich bin sehr glücklich«, sagte Initiator Joachim Valentin, Direktor des katholischen Bildungszentrums Haus am Dom, am Montag.

Valentin hatte die von mehreren Dutzend Kultureinrichtungen und Museen Frankfurts getragene Aktion »Nie wieder ist jetzt!« angestoßen und als Demonstration angemeldet.

»Gut 6000 Menschen brachten die 1000 Meter zwischen Eisernem Steg und Ignatz-Bubis-Brücke zum Leuchten«, hieß es nun. Uwe Becker, hessischer Antisemitismusbeauftragter und ehemaliger Frankfurter Bürgermeister, erklärte: »Die Kulturschaffenden repräsentieren einen wirklich großen Teil der Gesellschaft, und sie haben viel zu lange geschwiegen.« Die Lichterkette zeige, »dass die Gesellschaft verstanden hat«. Es sei Zeit, sich zu solidarisieren.

Zuvor hatte es in einem Aufruf geheißen, 85 Jahre nach den November-Pogromen von 1938 seien »Jüdinnen und Juden in Frankfurt wieder in Sorge um ihr Leben«. Entsetzt sehe man, dass der Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober auf Israel »auch in Deutschland zum Auslöser für andauernde antisemitische Propaganda und Gewalt wurde«. Dazu wollten die Kulturverantwortlichen in Frankfurt und im Rhein-Main-Gebiet nicht schweigen.

Die Lichterkette hielt rund 30 Minuten. »Viele Teilnehmende lobten, dass es keine Reden gab, sondern nur ein stilles Beisammensein in Solidarität - und anschließend ein ebenso stilles Auseinandergehen«, hieß es. kna

Niedersachsen

Gedenkfeier erinnert an Befreiung von Bergen-Belsen vor 80 Jahren

In dem KZ der Nazis kamen mehr als 52.000 Häftlinge und rund 20.000 Kriegsgefangene um. Am Sonntag wurde der Befreiung des Lagers gedacht

 27.04.2025

Bayern

Söder: Im KZ-Flossenbürg gab es weder Gott noch Menschlichkeit

Vor 80 Jahren wurde das Konzentrationslager Flossenbürg befreit. Bei einer Gedenkfeier mahnte der bayerische Ministerpräsident, dass alle im Kampf gegen Antisemitismus gefragt seien

 27.04.2025

Berlin

»Table Media«: Karin Prien soll Bundesministerin werden

Die CDU-Politikerin soll unter einem Bundeskanzler Friedrich Merz das Bildungsressort übernehmen. Damit wäre im neuen Kabinett auch eine Jüdin vertreten

 27.04.2025

PLO

Neuer starker Mann im Westjordanland?

Hussein al-Scheich bekleidet das neugeschaffene Amt des Stellvertreters von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas – und ist damit dessen potenzieller Nachfolger

 27.04.2025

Rom

Abschied von Papst Franziskus

Der Beerdigung des gebürtigen Argentiniers wohnten Hunderttausende Menschen bei, darunter Staatsgäste aus aller Welt. Aus Israel waren jedoch keine Spitzenpolitiker angereist

 26.04.2025

Oman

Atomverhandlungen zwischen USA und Iran sollen weitergehen

Der Iran und die USA haben die dritte Runde der Atomverhandlungen beendet und sich auf eine weitere verständigt. Auch diese soll in Muskat stattfinden

 26.04.2025

Schahid Radschaei

Mindestens vier Tote nach Explosion in iranischer Hafenstadt

Ursache des Unglücks soll eine Explosion in einem Treibstofflager im Hafen gewesen sein. Da es über 500 Schwerverletzte gibt, werden weitere Todesopfer befürchtet

 26.04.2025

Schahid Radschaei

Schwere Explosion im Iran: Regierung warnt vor Spekulationen

Über die Ursache der Explosion kursieren unterschiedliche Theorien, auch von einem Sabotageakt Israels ist die Rede. Der Iran warnt jedoch vor spekulativen Berichten über den Vorfall

 27.04.2025 Aktualisiert

Meinung

Ein Bumerang für Karim Khan

Die Frage der Zuständigkeit des Internationalen Strafgerichtshof für Israel muss erneut geprüft werden. Schon jetzt ist klar: Der Ruf des Gerichts und seines Chefanklägers wird leiden

von Wolf J. Reuter  25.04.2025