Nach dem Diebstahl von zehn Stolpersteinen in Zeitz in Sachsen-Anhalt sind inzwischen rund 50.000 Euro an Spenden zur Wiederherstellung der Gedenkzeichen für die jüdischen Opfer der Nazi-Zeit zusammengekommen. Das teilte der Evangelische Kirchenkreis Naumburg-Zeitz unter Berufung auf die Initiative Stolpersteine für Zeitz mit.
Am Samstag hatten sich zudem zeitweilig bis zu 100 Menschen an einem Rundgang durch die Stadt zu den Standorten der gestohlenen Stolpersteine beteiligt. Damit sei »ein starkes Zeichen gegen den Versuch, die Geschichte der Opfer zu verdrängen« gesetzt worden.
Weiter kündigte der Kirchenkreis an, dass Schüler des Geschwister-Scholl-Gymnasiums der Stadt ab Montag für vorübergehenden Ersatz für die herausgerissenen Gedenkzeichen sorgen wollen. So sollen selbst gemachte Stolpersteine aus dem 3D-Drucker platziert werden, bis neue Originale in den Boden eingesetzt werden können. Wann die Wiederherstellung durch den Künstler Gunter Demnig erfolgen wird, sei noch offen.
Die zehn Gedenksteine waren am Wochenende vor dem 7. Oktober mutwillig von Unbekannten entfernt worden. Demnig setzt seit 1996 an Orten, an denen die zumeist jüdischen NS-Opfer zuletzt wohnten oder wirkten, quadratische Betonsteine mit einer Messingplatte mit deren Schicksalsdaten ins Gehwegpflaster ein.
Der Burgenlandkreis hatte nach dem Diebstahl ein Spendenkonto zur Finanzierung der Wiederherstellung eingerichtet. Nicht benötigte Spenden sollen unter anderem dem Simon-Rau-Zentrum in Weißenfels zur Verfügung gestellt werden, um das Gedenken an die zerstörten jüdischen Gemeinden im Landkreis zu unterstützen. epd/ja