RIAS-Statistik

410 antisemitische Vorfälle in Berlin im ersten Halbjahr

Foto: RIAS

Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Berlin (RIAS Berlin) hat zwischen Januar und Juni dieses Jahres 410 (2019: 458) antisemitische Vorfälle in der Bundeshauptstadt dokumentiert. Das seien mehr als zwei judenfeindliche Vorfälle am Tag, teilte RIAS Berlin am Dienstag mit. In 134 Fällen waren Personen direkt betroffen. Jeder sechste Vorfall habe einen Bezug zur Covid-19-Pandemie gehabt.

Während der massiven Einschränkungen des öffentlichen Lebens sei es zu einer Verschiebung antisemitischer Ausdrucksformen gekommen, hieß es. Diese trafen Jüdinnen und Juden vermehrt in Form von gezielten Sachbeschädigungen, sogenannten Zoombombings oder Propaganda im Internet wie in der Öffentlichkeit.

Als Beispiele nannte RIAS die Störungen von mehreren jüdischen Veranstaltungen in Berlin am israelischen Gedenktag Jom haSchoa mit Pöbeleien und NS-verherrlichenden Inhalten. Am 28. Mai bedrohte ein Mann die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an einem jüdischen Open-Air-Event in Kreuzberg und rief »Sieg Heil«. Zudem hatten laut der Recherchestelle 20 Versammlungen gegen die Corona-Maßnahmen auch antisemitische Inhalte. Einen deutlichen Anstieg habe es auch bei Vorfällen mit Bezug zu Verschwörungsmythen (plus 34,6 Prozent) gegeben.

Dagegen verringerte sich die Anzahl bekanntgewordener antisemitischer Angriffe deutlich auf sechs (2019: 16), vermutlich als unmittelbare Folge der zeitweiligen pandemiebedingten Einschränkungen, wie es hieß. Ebenso habe es weniger Beschimpfungen und Pöbeleien von Angesicht zu Angesicht gegeben - diese sanken von 102 Fällen im Vorjahr auf 77. epd

Israel

Berichte: Minister Ben-Gvir will Regierung verlassen

Aus Protest gegen das Gaza-Abkommen mit der Hamas hat der Polizeiminister schon mehrfach gedroht, Netanjahus Koalition verlassen zu wollen. Macht er nun Ernst?

 18.01.2025

Kurfürstendamm

Antisemitischer Angriff in Berlin

Ein 43-jähriger Mann wurde antisemitisch beleidigt und mit der Faust ins Gesicht geschlagen

 18.01.2025

Berlin

Scholz: »Der Terror der Hamas muss enden«

Der Bundeskanzler appelliert an die palästinensische Terrororganisation, ihre Waffen »ein für alle Mal« niederzulegen

 17.01.2025

Kommentar

Warum bejubelt ihr den Terror, statt euch über Frieden zu freuen?

Ein Kommentar von JA-Chefredakteur Philipp Peyman Engel über die israelfeindlichen Demonstrationen in Berlin-Neukölln nach Verkündung der Gaza-Waffenruhe

von Philipp Peyman Engel  17.01.2025

Bitburger Gespräche

Schuster für härtere Strafen gegen Antisemitismus im Netz

Antisemitismus gelte inzwischen als eine Art »Aufnahmeritual« in bestimmten Gruppen, warnt Zentralratspräsident Josef Schuster. Er sieht die Politik dazu aufgefordert, »Strafbarkeitslücken« zu schließen

von Matthias Jöran Berntsen  17.01.2025

Washington D.C.

Trump will Israel im Fall einer neuen Gaza-Operation unterstützen

Der künftige Präsident will zudem das Momentum des Waffenruheabkommens nutzen, um die Abraham Accords wiederzubeleben

 17.01.2025

Meinung

Die linke Tour der Alice Weidel

Mit ihren Aussagen zu Adolf Hitler im Gespräch mit Elon Musk hat die AfD-Chefin erneut ihre Inkompetenz bewiesen

von Michael Thaidigsmann  17.01.2025

Düsseldorf

Jüdische Zukunft: Panel-Diskussion mit Charlotte Knobloch

Auf dem Podium sitzen auch Hetty Berg, Armin Nassehi und Philipp Peyman Engel

 16.01.2025

Meinung

Die Kürzung der Fördermittel für antizionistische Vereine ist richtig

Unterstützung für Menschenrechtsorganisationen darf nicht bedeuten, dass man am Ende Hass und Hetze unterstützt

von Olga Deutsch  16.01.2025