Berlin

386 Verfahren mit judenfeindlichem Hintergrund

Generalstaatsanwältin Margarete Koppers (l.) und Claudia Vanoni, die Antisemitismusbeauftragte der Generalstaatsanwaltschaft Foto: dpa

Die Berliner Generalstaatsanwältin Margarete Koppers fordert von Justiz und Strafverfolgungsbehörden größere Sensibilität im Umgang mit antisemitischen Straftaten.

»Wir als Justiz dürfen keine Scheu haben, Begriffe klar zu benennen«, sagte Koppers am Mittwoch in Berlin bei der Vorstellung des ersten Jahresberichtes der Antisemitismusbeauftragten der Generalstaatsanwaltschaft, Claudia Vanoni. Antisemitische Motive einer Tat müssten in Verurteilungen klar benannt werden. Das geschehe bislang zu wenig, auch weil Antisemitismus kein eigener Straftatbestand sei.

signal Vanoni sprach von einem wichtigen Signal nach außen, das das Vertrauen der jüdischen Gemeinschaft in die Strafverfolgung stärken werde. Für Betroffene sei oft die Höhe der Strafe weniger entscheidend als die deutliche Benennung des Motivs.

Nach ihren Angaben haben die Berliner Strafverfolgungsbehörden im vergangenen Jahr 386 Verfahren mit antisemitischem Hintergrund eingeleitet.

Nach ihren Angaben haben die Berliner Strafverfolgungsbehörden im vergangenen Jahr 386 Verfahren mit antisemitischem Hintergrund eingeleitet. Davon musste fast die Hälfte (44 Prozent oder 169 Verfahren) wieder eingestellt werden. In den meisten Fällen konnten den Angaben zufolge die Täter nicht ermittelt werden oder die Ermittlungen hätten keinen hinreichenden Tatverdacht ergeben.

verfahren 156 der 386 eingeleiteten Verfahren gingen auf antisemitische Taten im Internet zurück. 27 der Verfahren aus dem Jahr 2019 wurden bislang rechtskräftig abgeschlossen. In 49 Verfahren dauerten die Ermittlungen noch an.

Die Generalstaatsanwaltschaft Berlin hatte am 1. September 2018 die Stelle einer Antisemitismusbeauftragten eingerichtet.  epd

Israel

Berichte: Minister Ben-Gvir will Regierung verlassen

Aus Protest gegen das Gaza-Abkommen mit der Hamas hat der Polizeiminister schon mehrfach gedroht, Netanjahus Koalition verlassen zu wollen. Macht er nun Ernst?

 18.01.2025

Kurfürstendamm

Antisemitischer Angriff in Berlin

Ein 43-jähriger Mann wurde antisemitisch beleidigt und mit der Faust ins Gesicht geschlagen

 18.01.2025

Berlin

Scholz: »Der Terror der Hamas muss enden«

Der Bundeskanzler appelliert an die palästinensische Terrororganisation, ihre Waffen »ein für alle Mal« niederzulegen

 17.01.2025

Kommentar

Warum bejubelt ihr den Terror, statt euch über Frieden zu freuen?

Ein Kommentar von JA-Chefredakteur Philipp Peyman Engel über die israelfeindlichen Demonstrationen in Berlin-Neukölln nach Verkündung der Gaza-Waffenruhe

von Philipp Peyman Engel  17.01.2025

Bitburger Gespräche

Schuster für härtere Strafen gegen Antisemitismus im Netz

Antisemitismus gelte inzwischen als eine Art »Aufnahmeritual« in bestimmten Gruppen, warnt Zentralratspräsident Josef Schuster. Er sieht die Politik dazu aufgefordert, »Strafbarkeitslücken« zu schließen

von Matthias Jöran Berntsen  17.01.2025

Washington D.C.

Trump will Israel im Fall einer neuen Gaza-Operation unterstützen

Der künftige Präsident will zudem das Momentum des Waffenruheabkommens nutzen, um die Abraham Accords wiederzubeleben

 17.01.2025

Meinung

Die linke Tour der Alice Weidel

Mit ihren Aussagen zu Adolf Hitler im Gespräch mit Elon Musk hat die AfD-Chefin erneut ihre Inkompetenz bewiesen

von Michael Thaidigsmann  17.01.2025

Düsseldorf

Jüdische Zukunft: Panel-Diskussion mit Charlotte Knobloch

Auf dem Podium sitzen auch Philipp Peyman Engel, Hetty Berg und Armin Nassehi

 16.01.2025

Meinung

Die Kürzung der Fördermittel für antizionistische Vereine ist richtig

Unterstützung für Menschenrechtsorganisationen darf nicht bedeuten, dass man am Ende Hass und Hetze unterstützt

von Olga Deutsch  16.01.2025