Dresden

30 Jahre Totalitarismusforschung

Hannah Arendt im Jahr 1969 Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Dresden

30 Jahre Totalitarismusforschung

Das Hannah-Arendt-Institut beschäftigt sich mit den deutschen Diktaturen des 20. Jahrhunderts

 21.06.2023 10:12 Uhr

Das Dresdener Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung (HAIT) hat am Dienstag in Dresden sein 30-jähriges Bestehen gefeiert. Die Einrichtung an der Technischen Universität Dresden forscht zu Nationalsozialismus und Kommunismus. Deren Folgen wirkten »noch immer als Hypotheken für Gegenwart und Zukunft nach, nicht zuletzt in Deutschland«, teilte das HAIT in Dresden mit.

Das Institut widmet sich nach eigenen Angaben der systematischen Untersuchung der beiden deutschen Diktaturen des 20. Jahrhunderts.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Analyse von Opposition und Widerstand.

Unschätzbarer Wert Sachsens Demokratieministerin Katja Meier (Grüne) würdigte das Hannah-Arendt-Institut als eine der renommiertesten wissenschaftlichen Einrichtungen Deutschlands auf dem Gebiet der Totalitarismusforschung. Die Expertise der dort tätigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sei von unschätzbarem Wert.

»Die Ergebnisse von Forschungen zu den Ursachen, Symptomen und Folgen totalitärer Regime wollen wir gemeinsam noch stärker für den politischen und gesellschaftlichen Diskurs verfügbar machen«, sagte Meier. Das Hannah-Arendt-Institut leiste mit seiner Aufklärungs- und Informationsarbeit einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung der Demokratie.

Das Institut lenkt nach eigenen Angaben den Blick auch auf andere faschistische und staatssozialistische Systeme. Zudem stehe »die kritische Auseinandersetzung mit dem politischen Extremismus in Geschichte und Gegenwart sowie die Transformation autokratischer Systeme in demokratische und rechtsstaatliche Gesellschaften« im Fokus, hieß es.

Besonderer Stellenwert Sachsens Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (CDU) gratulierte dem Institut ebenfalls zum 30-jährigen Bestehen. Die Einrichtung an der Technischen Universität Dresden habe in der Wissenschaftslandschaft einen besonderen Stellenwert. Sie habe sich stets weiterentwickelt und sei auf dem Weg, ihre Forschungen auch in Verbindung von Geisteswissenschaften und Informatik weiter voranzutreiben. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit totalitären Regimen helfe, heutige totalitäre Tendenzen besser zu verstehen.

Das Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung hatte am 17. Juni 1993 seine wissenschaftliche Arbeit aufgenommen. Der Name ist eine Referenz an die deutsch-amerikanische Philosophin und Politikwissenschaftlerin Hannah Arendt (1906-1975), die sich in ihrem Werk eingehend mit dem totalitären Machtanspruch von Diktaturen beschäftigte. epd

Josef Schuster

»Was bedeutet die Schoa heute noch für Deutschland?«

In seiner Rede zum 80. Jahrestag der Befreiung des KZ Bergen-Belsen reflektiert der Zentralratspräsident die Herausforderungen und Gefahren, vor denen die Erinnerung an die Schoa heute steht. Eine Dokumentation

von Josef Schuster  27.04.2025

Niedersachsen

Gedenkfeier erinnert an Befreiung von Bergen-Belsen vor 80 Jahren

In dem KZ der Nazis kamen mehr als 52.000 Häftlinge und rund 20.000 Kriegsgefangene um. Am Sonntag wurde der Befreiung des Lagers gedacht

 27.04.2025

Bayern

Söder: Im KZ-Flossenbürg gab es weder Gott noch Menschlichkeit

Vor 80 Jahren wurde das Konzentrationslager Flossenbürg befreit. Bei einer Gedenkfeier mahnte der bayerische Ministerpräsident, dass alle im Kampf gegen Antisemitismus gefragt seien

 27.04.2025

Berlin

»Table Media«: Karin Prien soll Bundesministerin werden

Die CDU-Politikerin soll unter einem Bundeskanzler Friedrich Merz das Bildungsressort übernehmen. Damit wäre im neuen Kabinett auch eine Jüdin vertreten

 27.04.2025

PLO

Neuer starker Mann im Westjordanland?

Hussein al-Scheich bekleidet das neugeschaffene Amt des Stellvertreters von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas – und ist damit dessen potenzieller Nachfolger

 27.04.2025

Rom

Abschied von Papst Franziskus

Der Beerdigung des gebürtigen Argentiniers wohnten Hunderttausende Menschen bei, darunter Staatsgäste aus aller Welt. Aus Israel waren jedoch keine Spitzenpolitiker angereist

 26.04.2025

Oman

Atomverhandlungen zwischen USA und Iran sollen weitergehen

Der Iran und die USA haben die dritte Runde der Atomverhandlungen beendet und sich auf eine weitere verständigt. Auch diese soll in Muskat stattfinden

 26.04.2025

Schahid Radschaei

Mindestens vier Tote nach Explosion in iranischer Hafenstadt

Ursache des Unglücks soll eine Explosion in einem Treibstofflager im Hafen gewesen sein. Da es über 500 Schwerverletzte gibt, werden weitere Todesopfer befürchtet

 26.04.2025

Schahid Radschaei

Schwere Explosion im Iran: Regierung warnt vor Spekulationen

Über die Ursache der Explosion kursieren unterschiedliche Theorien, auch von einem Sabotageakt Israels ist die Rede. Der Iran warnt jedoch vor spekulativen Berichten über den Vorfall

 27.04.2025 Aktualisiert