Meinung

Wie die Berliner Polizei vor dem Terror einknickt

In Berlin haben Polizisten Plakate für die Geiseln der Hamas heruntergerissen. Eine entlarvende Aktion

von Nils Kottmann  01.11.2023 13:39 Uhr

»Vermisst«: Plakat für eine der Geiseln Foto: Marco Limberg

In Berlin haben Polizisten Plakate für die Geiseln der Hamas heruntergerissen. Eine entlarvende Aktion

von Nils Kottmann  01.11.2023 13:39 Uhr

Die Polizei, dein Freund und Helfer? Dieses Versprechen gilt wohl nicht, wenn es darum geht, die Verbrechen der Hamas zu bekämpfen. Denn in Berlin haben Polizisten Plakate für die mehr als 230 Geiseln der Islamisten heruntergerissen. Angeblich, weil das Impressum fehlte und damit ein Verstoß gegen das Pressegesetz vorlag.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Es ist bezeichnend, dass die Berliner Polizei Zeit hat, das Kleingedruckte auf Plakaten zu lesen, aber eine geplante Demo gegen die Hamas vor dem Rathaus in Neukölln abgesagt werden musste, weil die Beamten den Schutz der rund zehn (!) angemeldeten Teilnehmer nicht garantieren konnten.

Im Fall der heruntergerissenen Poster stellte sich Innensenatorin Iris Spranger (SPD) vor die Polizisten und behauptete, sie hätten damit den »gesellschaftlichen Frieden« und die »öffentliche Sicherheit« gewahrt. Ein entlarvender Satz. Denn im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg, wo die Plakate hingen und in den vergangenen Wochen immer wieder auf Demos die Vernichtung Israels gefordert wurde, dürfte sich kaum jemand an einem fehlenden Impressum stören. An einem klaren Statement gegen den Terror der Hamas hingegen schon.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Schon als linke und pro-palästinensische Aktivisten von Los Angeles über London bis Hamburg kurz nach den Massakern der Hamas Poster der Entführten herunterrissen, stellte sich die Frage: Was für ein Mensch muss man sein, um so etwas zu tun? In Berlin lautet die Antwort wohl: Ein Paragraphenreiter.

Iris Sprangers Behauptung, der »Schutz jüdischen und israelischen Lebens« habe »absolute Priorität« wirkt vor der Abreiß-Aktion wie blanker Hohn.

FDP

Duell der Silberrücken

Die möglichen Bewerber um eine Parteiführung der Liberalen, Marie-Agnes Strack-Zimmermann und Wolfgang Kubicki, beziehen sehr unterschiedlich Position zu Israel

von Ralf Balke  06.03.2025

Kommentar

Harte Haltung gegen die Hamas

Dass US-Präsident Donald Trump sich mit freigelassenen Geiseln traf, ist mehr, als große Teile der israelischen Regierung tun

von Sabine Brandes  06.03.2025

Sophie Albers Ben Chamo

Wo sind deine Frauen, o Israel?

Die Zahl der Ministerinnen und weiblichen Knessetmitglieder ist auf einem Tiefstand. Der Internationale Frauentag wäre für Israel ein guter Zeitpunkt, nach seinen starken Frauen zu suchen

von Sophie Albers Ben Chamo  06.03.2025

Meinung

Auf dem Juko wird gelacht und geweint

Der Jugendkongress fand dieses Jahr mit 400 jungen Jüdinnen und Juden in Hamburg statt. Dort herrschte eine ganz besondere Atmosphäre

von Esther Rubins  05.03.2025

Glosse

Juden machen stets Probleme

Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Donald Trump im Weißen Haus die Stirn geboten. Zuvor hatte er schon Ärger mit dem Kreml. Komisch, oder?

von Louis Lewitan  05.03.2025

Eugen El

Worin sich Juden und Muslime einig sind

Der Künstler Jacques Tilly zeigt am Rosenmontag mit seinem Mottowagen, dass er wirklich gar nichts im Nahen Osten verstanden hat

von Eugen El  04.03.2025

Meinung

Die unmögliche Indifferenz von Annalena Baerbock und Olaf Scholz am Tag der Beerdigung von Kfir, Ariel und Shiri Bibas

Ein Kommentar von Nicole Dreyfus

von Nicole Dreyfus  27.02.2025

Meinung

NS-Raubkunst: Eine bayerische Farce

Die Staatsgemäldesammlung Bayerns soll große Raubkunstbestände verheimlicht haben. Unser Autor erhebt schwere Vorwürfe gegen den Freistaat

von Michael Hulton  27.02.2025

Glosse

Gazas goldene Zukunft

Bärtige Bauchtänzer und Elon Musk isst Hummus am Strand, während Geld vom Himmel regnet: US-Präsident Donald Trump wirbt mit einem KI-Video für seinen Plan, den Küstenstreifen zur »Riviera des Nahen Ostens« zu machen

von Michael Thaidigsmann  26.02.2025