Immer wieder kann man, fast gebetsmühlenartig, die Kommentare in selbst wohlmeinenden Medien, egal ob Print oder TV, verfolgen, in denen nach den Ursachen für die verheerenden Angriffe der Hamas auf die israelische Zivilbevölkerung geforscht wird.
Von Israelhass ist die Rede, und oft genug auch von den Folgen der verfehlten Politik des jüdischen Staates gegenüber den Palästinensern. Gaza sei ein »Freiluftgefängnis«, eine Art von KZ, heißt es. Auch von dem »unmenschlichen« Verhalten der israelischen Regierung ist die Rede, von illegalen Siedlungen, angeblichen Angriffen auf das islamische Heiligtum der Al-Aqsa-Moschee oder den radikalen Siedlern.
Letztlich seien die »Ereignisse« in Israels Süden lediglich eine Art von »Quittung« für verfehlte Politik. Auf die UN-Resolution 242 wird jetzt wieder gern verwiesen, wobei unterschlagen wird, dass diese die Anerkennung des Existenzrechts Israel voraussetzt. So folgt jede Seite ihrem eigenen Narrativ.
Betrachtet man allerdings die Traditionslinie des islamischen Judenhasses, erkennt man eine Immanenz, die ihren neuzeitlichen, politischen Ausgangspunkt in der Gründung der Muslimbrüder im Jahre 1928 findet. Gefolgt von Hitlerfreund Mohammed Amin Al-Husseini, dem Großmufti von Jerusalem, der es gar nicht eilig genug haben konnte, sich mittels einer arabischen SS an der Vernichtung der Juden zu beteiligen.
Sowohl die PLO, als auch die Fatah, Hisbollah und Hamas haben es in ihren jeweiligen Grundsatzerklärungen, Charten und Präambeln nie versäumt, darauf hinzuweisen, als »ceterum censeo« sozusagen, nicht nur auf die Auslöschung Israels zu verweisen, sondern explizit den Tod aller Juden (wo immer sie auch leben!) einzufordern.
Es ist daher unabdingbar, sich dessen bewusst zu sein, wenn man von linkssozialistisch bis BDS solche Begriffe hört wie »rassistischer, imperialistischer, kolonialistischer Apartheitsstaat« und auf der rechten Seite von den extremen Rechtsparteien über Salafisten und Islamisten bis hin zum Iran Aussagen wie »faschistisches Regime«, »zionistisches Gebilde« oder »Krebsgeschwür«.
Dies alles sind semantische Verzierungen, sinnigerweise auch »Arabesken« genannt, die zwar Israel diffamieren, aber Juden meinen. Schlägt man all diesen rhetorischen Stuck ab, bleibt ein nackter, schwarzer Monolith übrig und der heißt: Antisemitismus!