Noch nicht einmal 1939, als Hitler vor dem Reichstag in Berlin »die Vernichtung der jüdischen Rasse in Europa« ankündigte, glaubte die Welt seinen Worten. Das hatte fatale Folgen. Wir Juden haben unsere Konsequenzen daraus gezogen und nehmen solche Drohungen ernst. Antisemiten ihrerseits haben im Postnationalsozialismus gelernt, statt der »Judenvernichtung« die Vernichtung Israels zu fordern. Neonazis, Antiimperialisten, Muslimbrüder, Teheraner Mullahs und marxistische PFLP-Terroristen sind in ihrem Wording diesbezüglich kaum voneinander zu unterscheiden.
Umso befremdlicher ist es, dass ausgerechnet in Berlin ein »Kongress« stattfinden soll, auf dessen Forderungskatalog (verbal ummantelt) die Vernichtung Israels, so wie es seit 1948 existiert, steht. Das bedeutet nicht weniger, als dass die dort lebenden Menschen entweder ermordet oder vertrieben werden sollen. Von einem friedlichen Zusammenleben von Palästinensern und Israelis ist in der Kongressankündigung nichts zu lesen. Hinzu kommt, dass Referenten geladen sind, die dem Terroranschlag der Hamas vom 7. Oktober 2023 huldigen: beispielsweise Salman Abu Sitta, der über sich gesagt hat, er hätte einer der Terroristen sein können, wenn er jünger gewesen wäre.
Nicht zuletzt muss befürchtet werden, dass Berliner Jüdinnen und Juden durch diesen Kongress noch stärker bedroht werden, als es bereits der Fall ist. Juden werden seit Jahrzehnten für alles, was Israel tut, verantwortlich gemacht, erst recht seit den Massakern der Hamas.
Dieser unsägliche »Kongress«, dessen einziges Ziel es ist, Terror, Hass und Gewalt zu verherrlichen und zu verbreiten, muss von den Behörden verboten werden. Ebenso muss den Apologeten der Hamas die Einreise nach Deutschland und Berlin untersagt, sowie ein Betätigungsverbot verhängt werden. »Nie wieder« heißt: Es kann nicht sein, dass erneut zur Terrorverherrlichung und Judenvernichtung aufgerufen wird.
Der Autor ist Antisemitismusbeauftragter der Jüdischen Gemeinde zu Berlin.