Terror

Solingen: Hamas und Hisbollah haben uns längst im Visier

Ein Kommentar

von Oded Horowitz  27.08.2024 16:45 Uhr

Oded Horowitz Foto: JG Düsseldorf

Ein Kommentar

von Oded Horowitz  27.08.2024 16:45 Uhr

Über 30 Jahre ist es nun her, als in Solingen ein von Migranten bewohntes Haus angezündet wurde. Fünf tote Menschen waren zu beklagen. Die Urheber der Tat waren damals Rechtsextremisten. Das erkannte man schnell und handelte entsprechend konsequent.

Nun war Solingen erneut Schauplatz eines gezielten Angriffs, und zwar einer Messerattacke, verübt von einem Anhänger des sogenannten Islamischen Staates. Drei Tote und acht Verletzte waren die Folge dieser entsetzlichen Tat.

Wieder einmal haben Terroristen uns angegriffen. Oftmals handelt es sich bei ihnen um Anhänger eines radikalen Islams, wie er von der Hamas, der Hisbollah und damit auch von dem Iran propagiert wird. In solchen Momenten heißt es von Politikern und demokratischen Parteien, dass man den Terrorismus mit aller Härte bekämpfen muss – zu Recht.

Warum wird den Warnungen aus der jüdischen Gemeinschaft vor dem Islamismus kaum Gehör geschenkt?

Aber was geschieht wirklich, um die Gewalt in den Griff zu bekommen? Regelmäßig erfolgt der Ruf nach mehr Bildungsarbeit. Aber reicht das wirklich? Und warum ist das nicht bereits früher geschehen? Seit Jahren schon macht der Psychologe Ahmad Mansour auf die Defizite in der Integration von Geflüchteten aus islamischen Ländern aufmerksam. Resonanz? Oft Null.

Seit Jahren warnen auch die jüdischen Gemeinden vor den Gefahren. Wie oft mussten auch wir beispielsweise die Schließung des Islamischen Zentrums in der Blauen Moschee in Hamburg, einer Filiale der iranischen Revolutionsgarden mitten in Deutschland fordern. Natürlich ist es erfreulich zu sehen, dass sie endlich geschlossen wurde. Aber reicht das aus? Und warum so spät?

Wir als jüdische Gemeinschaft stehen überall unter dem Schock des 7. Oktobers und sind seit Monaten in großer Sorge. Aber auch die deutsche Gesellschaft sollte endlich begreifen, dass Hamas, Hisbollah und damit natürlich der Iran auch unsere demokratische Gesellschaft längst im Visier haben. Solche Messerattacken wie die in Solingen sind nur die Vorboten.

Der Autor ist Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf und Vorstandsvorsitzender des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein.

Meinung

Maria und Jesus waren keine Palästinenser. Sie waren Juden

Gegen den Netflix-Spielfilm »Mary« läuft eine neue Boykottkampagne

von Jacques Abramowicz  20.11.2024

Meinung

Jung, jüdisch, widerständig

Seit dem 7. Oktober 2023 müssen sich junge Jüdinnen und Juden gegen eine Welle des Antisemitismus verteidigen

von Joshua Schultheis  20.11.2024

Medien

Ausweitung der Kampfzone

Die israelfeindlichen Täter haben die »NZZ« ganz bewusst zum Abschuss freigegeben. Ein Kommentar

von Nicole Dreyfus  19.11.2024

Nicole Dreyfus

Die UNRWA kann auf Zürich zählen

Die Regierung zahlt 380.000 Franken an das mit dem Hamas-Terror verbundene Palästinenserhilfswerk

von Nicole Dreyfus  15.11.2024

Michael Thaidigsmann

Borrells letztes Gefecht

Der scheidende EU-Außenbeauftragte fordert die Aussetzung des Assoziierungsabkommens der EU mit Israel. Damit dürfte er kläglich scheitern

von Michael Thaidigsmann  14.11.2024

Tobias Kühn

Wagenknechts rotbrauner Humus

Der israelbezogene und anti-imperialistische Antisemitismus ist Teil der Identität des BSW

von Tobias Kühn  14.11.2024

Sabine Brandes

Für einen Libanon ohne die Hisbollah

Es ist an der Zeit, dass die Libanesen Nein zum Einfluss einer Terrororganisation auf ihr Leben sagen

von Sabine Brandes  14.11.2024

Meinung

Patrick Bahners und die »Vorgeschichte« zu den Hetzjagden in Amsterdam

Daniel Schwammenthal über das Pogrom von Amsterdam und seine Bagatellisierung durch deutsche Journalisten

von Daniel Schwammenthal  13.11.2024

Meinung

Antisemitismus-Resolution: Und jetzt?

In zwei Gastbeiträgen plädieren die Bundestagsabgeordneten Daniela Ludwig (CSU) und Marlene Schönberger (Grüne) für ein entschiedenes Handeln gegen Judenhass

von Daniela Ludwig, Marlene Schönberger  13.11.2024