Das Ergebnis ist okay: Das Internationale Paralympische Komitee (IPC) hat entschieden, dass Malaysia im Sommer nicht die Weltmeisterschaft der Paraschwimmer ausrichten darf, weil und solange das asiatische Land keine Israelis einreisen lässt. Eine Weltmeisterschaft ohne einen Teil der Welt – das geht nicht.
Was aber auch nicht geht, ist, dass es immer erst politischen Drucks bedarf, bis die internationalen Sportverbände, ob die des Behindertensports, das Olympische Komitee oder die Fachverbände, erkennen, dass so etwas nicht geht.
VISA-VERWEIGERUNG Wir haben es immer noch mit Einzelentscheidungen zu tun. Und leider nicht mit dem, was nötig ist: einem weltoffenen Weltsport. Dass Malaysia Israelis keine Visa erteilt, war bei der Vergabe dieser WM genauso bekannt wie der Umstand, dass das dortige Regime mit solcherart Judenhass nicht allein auf Welt ist.
In der Förderung behinderter Athleten steht der jüdische Staat bemerkenswert gut da.
Wenn ein Zeichen gesetzt werden soll, dass der Sport künftig ohne solche erkennbar antisemitischen Zumutungen auskommt, wäre es klug, die derzeit ohne Ersatzausrichter dastehende Weltmeisterschaft an Israel zu vergeben. Ob die dortigen Behörden und Verbände das organisatorisch stemmen können, lässt sich durch vorsichtiges Nachfragen herausfinden. Schwimmbäder, Unterkünfte und andere nötige Infrastruktur gibt es in dem Mittelmeerland auf jeden Fall.
BEHINDERTENSPORT Das wäre auch ein Zeichen für den Sport, denn in der Förderung behinderter Athleten steht der jüdische Staat bemerkenswert gut da: Insgesamt 124 Goldmedaillen holten Israelis bei allen bisherigen Sommer-Paralympics, das ist Platz 16 des ewigen Medaillenspiegels. Für ein Land mit nur 8,9 Millionen Einwohnern, das obendrein unter ständiger militärischer Bedrohung lebt, ist das eine unglaublich hohe Zahl.
Und politische Probleme wären auch nicht zu erwarten. Zumindest ist kaum anzunehmen, dass der Gastgeber Israel für solche sorgt: Sportler, die zu ihren Wettkämpfen anreisen, waren bisher im jüdischen Staat immer willkommen.