Martin Krauß

Paraschwimm-WM: Warum nicht in Israel?

Das Sportfest Malaysia wegzunehmen, ist richtig. Aber ein noch deutlicheres Zeichen ist auch möglich

von Martin Krauss  31.01.2019 08:56 Uhr

Martin Krauss Foto: Stephan Pramme

Das Sportfest Malaysia wegzunehmen, ist richtig. Aber ein noch deutlicheres Zeichen ist auch möglich

von Martin Krauss  31.01.2019 08:56 Uhr

Das Ergebnis ist okay: Das Internationale Paralympische Komitee (IPC) hat entschieden, dass Malaysia im Sommer nicht die Weltmeisterschaft der Paraschwimmer ausrichten darf, weil und solange das asiatische Land keine Israelis einreisen lässt. Eine Weltmeisterschaft ohne einen Teil der Welt – das geht nicht.

Was aber auch nicht geht, ist, dass es immer erst politischen Drucks bedarf, bis die internationalen Sportverbände, ob die des Behindertensports, das Olympische Komitee oder die Fachverbände, erkennen, dass so etwas nicht geht.

VISA-VERWEIGERUNG Wir haben es immer noch mit Einzelentscheidungen zu tun. Und leider nicht mit dem, was nötig ist: einem weltoffenen Weltsport. Dass Malaysia Israelis keine Visa erteilt, war bei der Vergabe dieser WM genauso bekannt wie der Umstand, dass das dortige Regime mit solcherart Judenhass nicht allein auf Welt ist.

In der Förderung behinderter Athleten steht der jüdische Staat bemerkenswert gut da.

Wenn ein Zeichen gesetzt werden soll, dass der Sport künftig ohne solche erkennbar antisemitischen Zumutungen auskommt, wäre es klug, die derzeit ohne Ersatzausrichter dastehende Weltmeisterschaft an Israel zu vergeben. Ob die dortigen Behörden und Verbände das organisatorisch stemmen können, lässt sich durch vorsichtiges Nachfragen herausfinden. Schwimmbäder, Unterkünfte und andere nötige Infrastruktur gibt es in dem Mittelmeerland auf jeden Fall.

BEHINDERTENSPORT Das wäre auch ein Zeichen für den Sport, denn in der Förderung behinderter Athleten steht der jüdische Staat bemerkenswert gut da: Insgesamt 124 Goldmedaillen holten Israelis bei allen bisherigen Sommer-Paralympics, das ist Platz 16 des ewigen Medaillenspiegels. Für ein Land mit nur 8,9 Millionen Einwohnern, das obendrein unter ständiger militärischer Bedrohung lebt, ist das eine unglaublich hohe Zahl.

Und politische Probleme wären auch nicht zu erwarten. Zumindest ist kaum anzunehmen, dass der Gastgeber Israel für solche sorgt: Sportler, die zu ihren Wettkämpfen anreisen, waren bisher im jüdischen Staat immer willkommen.

Meinung

Der AfD-Claqueur

Elon Musk hat sich als Unterstützer der AfD geoutet. Das sollte seinen Anhängern in Deutschland eine Warnung sein

von Michael Thaidigsmann  20.12.2024

Meinung

Der PEN Berlin und die Feinde Israels

In der Schriftstellervereinigung konnte eine Resolution BDS-naher Autoren gerade noch abgewendet werden. Alles gut also? Nicht wirklich

von Lorenz S. Beckhardt  20.12.2024

Glosse

Kniefall 2.0

Ist Markus Söder jetzt alles Wurst oder erfüllt er nur die Erwartungen der jüdischen Gemeinschaft?

von Michael Thaidigsmann  19.12.2024

Meinung

Glühwein und Judenhass

Nach einem »Antikolonialen Friedensweihnachtsmarkt« in den Räumen einer Darmstädter Kirchengemeinde sollten die Bischöfe Klartext reden

von Tobias Kühn  18.12.2024

Meinung

Gaza und die Opferzahlen der Hamas

Die palästinensische Terrororganisation instrumentalisiert die Anzahl der Getöteten, um die politische Stimmung zu ihren Gunsten zu beeinflussen

von Sebastian Engelbrecht  17.12.2024

Meinung

Im Zweifel für die Sicherheit

Israels Angriffe auf Syrien waren trotz fehlender völkerrechtlicher Legitimation richtig, denn die Giftgasbestände im Land bedeuteten eine konkrete Gefahr für den jüdischen Staat

von Daniel-Dylan Böhmer  17.12.2024

Kommentar

Die UNRWA ist Teil des Problems - und nicht seine Lösung

Die UNRWA ist Geschichte. So wollte es eine breite Mehrheit in der Knesset. Dieser Schritt war überfällig, berechtigt - und dennoch falsch. Zumindest jetzt

von Georg M. Hafner  16.12.2024 Aktualisiert

Meinung

Wenn Social Media zur Gefahr für die Demokratie wird

Politik und Plattformbetreiber müssen konsequent gegen Desinformation und Hetze vorgehen

von Anna Staroselski  12.12.2024

Meinung

Syrien: Warum machen wir immer wieder den gleichen Fehler?

Der Westen sollte keinem Mann vertrauen, der bislang als Terrorist gesucht wurde

von Jacques Abramowicz  11.12.2024